Vaginalgel senkt Ansteckungsrate um 40 Prozent
UNAIDS: Geberländer sollen mehr zahlen
Kurz vor Ende der internationalen Aids-Konferenz in Wien mit 25.000 Delegierten aus mehr als 100 Staaten zieht UNAIDS, das gemeinsame Programm der Vereinten Nationen zu HIV/Aids, eine erste Bilanz. Positiv sei, dass das die Behandlung von Aids-Kranken neue Infektionen verhindere. Ein neues Vaginalgel senke die Infektionsrate um 40 Prozent.
8. April 2017, 21:58
Abendjournal, 22.07.2010
Behandlung senkt Aids-Raten
Die Konferenz in Wien hat zum Teil gute Neuigkeiten gebracht, sagt Bernhard Schwartländer von UNAIDS: Zum Beispiel, dass eine frühe Behandlung die Infektionsraten senken kann, dass also Behandlung von an Aids-erkrankten Menschen auch eine Form der Prävention ist, des Schutzes anderer vor einer HIV-Ansteckung.
Vaginalgel: Autonomie für Frauen
Eine weitere vielversprechende Neuigkeit: ein Vaginal-Gel, das laut südafrikanischer Studie die Ansteckungsrate mit dem HI-Virus um 40 Prozent senkt. Dazu Schwartländer, der bei UNAIDS Direktor für den Bereich Strategie ist: "Das ist ein Ansatz, der erstmals von den Frauen selbst kontrolliert werden kann."
Weniger Geld
Die schlechten Neuigkeiten: Das Geld für HIV-Aids-Programme werde knapper - erstmals seit Jahren seien die Finanzhilfen für ärmere Staaten nicht angestiegen, bedauert Schwartländer.
Effizienter Verwendung des Geldes
Smarter müssten die Behandlungen werden, so der UNAIDS-Stratege: Therapien zu vereinfachen wäre wichtig, damit Erkrankte wenige beziehungsweise wenig verschiedene Medikamente nehmen müssen, die zudem wenig Nebeneffekte haben und keine Resistenzen bilden und: die von Pflegepersonal statt von teuren Ärztinnen und Ärzten verabreicht werden können. Das würde letztlich auch Kosten senken - denn zwei Drittel der Therapiekosten würden nicht durch die Medikamente verursacht, sondern durch Spitäler, Labors, Arzthonorare, etc.
Chance Epidemie zu stoppen
Schwartländers Resumée am vorletzten Tag der internationalen Aids-Konferenz in Wien: Jetzt sei der falsche Zeitpunkt, um Engagement und Hilfsgelder zu stoppen, denn jetzt sei die Chance, die Epidemie zu stoppen.