Wegen Regens vorzeitiger Abbruch

"Aida"-Premiere fiel ins Wasser

Regentropfen, das Rascheln von Einweg-Plastik-Regenmänteln und das ständige An- und Ausziehen von Kapuzen waren am Abend des 22. Juli 2010 beinahe lauter als die Musik von Verdis Oper "Aida" bei den Bregenzer Festspielen.

Kultur aktuell, 23.07.2010

Schon vor den Türen der Bregenzer Festspiele gab es nur ein Thema: Wird das Wetter heute halten? Diese Frage wurde gleich zu Beginn der Wüstenoper von selbst beantwortet: Beinahe zeitgleich mit dem ersten Ton der Sänger fielen die ersten Regentropfen.

Trotzdem hielten die Festspielgäste, wie auch die Festspielleitung, vorerst noch durch. Doch nach knapp eineinhalb Stunden wurde die Premiere abgebrochen und ins Festspielhaus verlegt. Für die meisten Besucher bedeutete die Verlegung ins Haus ein zu frühes Ende der Oper, denn von knapp 7.000 Premierenbesuchern haben dort nur rund 1.600 Besucher Platz.

Hinein kommt außerdem nur, wer sich eine teurere Karte mit der Hausoption gekauft hat. Geld zurück für die Besitzer einer Seebühnenkarte gebe es nur dann, wenn weniger als 60 Minuten der Oper gespielt würden, was jedoch nicht der Fall war. Das Publikum reagierte auf den Abbruch mit gemischten Gefühlen.

Neue Besetzung

Die zweite Auflage der "Aida" bringt heuer einige Änderungen mit sich, wie die Neubesetzung der Sänger. Als Aida stand gestern die Sopranistin Maria José Siri auf der Bühne, neben Arnold Rawis, der den Feldherrn Radames gab. Die gesanglichen Leistungen, trotz strömenden Regens, und die Musik der Wiener Symphoniker kamen beim Publikum gut an und wurden mit häufigem Szenenapplaus belohnt.