Treffen mit Türkei und Brasilien

Iran versucht neue EU-Sanktionen abzuwenden

Der Iran versucht neue Sanktionen der EU im Atomstreit gegen sich abzuwenden. Heute findet in aller Eile ein Treffen mit türkischen und brasilianischen Regierungsvertretern in Istanbul statt. Der Iran wird verdächtigt, heimlich ein militärisches Atomprogramm zu betreiben.

Mittagsjournal, 25.07.2010

Schon im Mai Vermittlungsversuche

Der Zeitpunkt für das Dreiertreffen in Istanbul ist kein Zufall. Denn die Achse Iran-Türkei-Brasilien formiert sich immer dann, wenn dem Iran neue Sanktionen drohen, so wie morgen in Brüssel. Schon im Mai hatten Brasilien und die Türkei versucht, zwischen Teheran und der internationalen Staatengemeinschaft zu vermitteln. Aber der Plan, iranisches Uran im Ausland anreichern zu lassen, schlug fehl.

Dreiertreffen: Absichten unklar

Was den drei Außenministern Manucher Mottaki aus dem Iran, Ahmet Davutoğlu aus der Türkei und Celso Amorim aus Brasilien für heute vorschwebt, liegt noch im Dunkeln. Fest steht, dass es die Türkei und Brasilien gut meinen mit Teheran. Sie versuchen immer wieder das allgemeine Misstrauen gegenüber der islamischen Republik zu zerstreuen.

Iran greift auch Russland an

Das Regime selbst aber verschärft den Ton. Zuletzt hat der Iran allen Ländern mit dem Abbruch der Handelsbeziehungen gedroht, die sich an den internationalen Sanktionen beteiligen. Und Präsident Mahmoud Ahmadinedschad legt sich sogar mit Dmitri Medwedjew an, er beschuldigt den russischen Präsidenten, gemeinsam mit den USA ein Komplott gegen den Iran zu schmieden.