Nur schriftliche Reaktion
US-Geheimdokumente: Weißes Haus kritisiert WikiLeaks
Die Veröffentlichung von zehntausenden geheimen Dokumenten zum Afghanistan-Krieg im Internet hat am Montag erheblichen Wirbel ausgelöst. Die US-Regierung kritisierte die Veröffentlichung durch die Internetseite WikiLeaks scharf, allerdings nur in schriftlicher Form.
8. April 2017, 21:58
Lage wird immer bedrohlicher
Die brisanten Dokumente wurden dem auf Enthüllungsgeschichten spezialisierten Internetportal WikiLeaks von bisher unbekannter Seite zugespielt. WikiLeaks wiederum gab das Material, knapp 92.000 Dokumente, an das Hamburger Nachrichtenmagazin "Spiegel" sowie die "New York Times" und "The Guardian" weiter. Laut "Spiegel" zeichnen die Einsatzberichte und Dokumente aus dem US-Verteidigungsministerium aus unmittelbarer Sicht der Soldaten ein "ungefiltertes Bild des Krieges" und ein "düsteres Bild" von der Lage in Afghanistan. Zudem zeigten die Dokumente, dass der Krieg im Norden des Landes, wo die Bundeswehr stationiert ist, immer bedrohlicher werde.
Abendjournal, 26.07.2010
Weißes Haus bestätigt gewisse Aussagen
Das Weiße Haus reagierte verärgert auf die Enthüllungen. Diese könnten "das Leben der Amerikaner und ihrer Partner gefährden und unsere nationale Sicherheit bedrohen", sagte der Nationale Sicherheitsberater James Jones. Der pakistanische Botschafter in den USA, Husain Haqqani, bezeichnete die Veröffentlichung der Geheimdokumente als "unverantwortlich", da sie nicht die "tatsächlichen Gegebenheiten" widerspiegelten. Die US-Regierung räumte allerdings ein, dass ihr die Verbindungen des pakistanischen Geheimdienstes zu Aufständischen seit geraumer Zeit Sorgen bereiten. (Text: APA, Red.)