Er will Parlamentspräsident bleiben

Fini kontert Berlusconi

Nach monatelangem Streit zwischen Silvio Berlusconi und Gianfranco Fini hat Fini nun zum Gegenschlag ausgeholt. Er gründet eine neue Parlamentsfraktion. Trotzdem sieht es zumindest im Moment nicht nach Neuwahlen aus.

Abendjournal, 30.07.2010

Berlusconi fordert Finis Rücktritt

Offenbar hat sich einiges aufgestaut zwischen den beiden Alphatieren: Heute Nacht ist die Sache dann eskaliert. Berlusconi wirft seinem langjährigen Mitstreiter vor, die gemeinsame Sache zu sabotieren. Er sei für eine gemeinsame Arbeit nicht mehr tragbar und deshalb solle er sein Amt als Parlamentspräsident zurücklegen, denn die Mehrheit habe ihn gewählt, aber das Vertrauen der Mehrheit habe er nicht mehr.

Fini will nicht auf Amt verzichten

Am Nachmittag holt Fini zum Gegenschlag aus: "Ich werde sicher nicht zurücktreten. Denn als Präsident bin ich für die Einhaltung der demokratischen Regeln im Parlament zuständig. Und ich bin nicht nur für jene da, die mich gewählt haben." Auerdem wirft Fini Berlusconi vor, er würde die Partei wie ein Unternehmen führen und das sei undemokratisches Verhalten. Mittlerweile ist klar, dass in der Abgeordnetenkammer 36 Abgeordnete eine Fraktion gebildet haben, die den Namen "Zukunft und Freiheit für Italien" tragen wird. Fini bedankt sich bei seinen Mitstreitern.

Fini will Regierungsarbeit fortsetzen

Trotzdem wird die Regierungsarbeit fortgesetzt, so Fini. Die neue Fraktion werde allen Gesetzen zustimmen, die Teil der Regierungsprogramms sind. Damit ist die Fraktion Finis jetzt bei den Abstimmungen das Zünglein an der Waage.