Drei Monate nach Explosion der Bohrinsel

Ölpest: Bohrloch wird endgültig verschlossen

Einen Tag nach dem erfolgreichen Versiegeln des Öllecks im Golf von Mexiko mit Spezialschlamm will BP das Leck jetzt noch mit einer Schicht Zement endgültig stopfen. Damit wird die Aktion static kill endgültig abgeschlossen - mehr als drei Monate nach dem Untergang der Bohrinsel Deep water horizon und nach dem Auslaufen von mehr als 780 Millionen Liter Rohöl.

Abendjournal, 05.08.2010

Aus den USA, Tim Cupal

Mit Zement versiegeln

Schiffe werden ab heute das Zement-Spezialgemisch durch Rohre in den Schacht in 1.600 Meter Tiefe pumpen. Es soll verhindern, dass sich das mit dem schweren Schlamm in der Quelle gestoppte Öl wieder lösen und nach oben steigen kann.

Der Sonderbeauftragte der US-Regierung für die Umweltkatastrophe, Thad Allen, hat für die Aktion grünes Licht gegeben - unter der Bedingung, dass dabei die Entlastungsbohrungen nicht verzögert werden: "Der Job ist nicht erledigt bevor wir nicht die Quelle über die Entlastungsbohrung auch von unten abgedichtet haben".

Nächste Woche auch von unten

Die Aktion Bottom kill tief am Meeresboden soll nächste oder übernächste Woche starten. Über die Entlastungsbohrung sollen Schlamm und Zement die lecke Ölquelle von unten endgültig verschließen.

25 Prozent des Öls weiter im Meer

75 Prozent des Öls sollen laut Regierungsangaben verbrannt, abgeschöpft, aufgelöst oder aufgesammelt sein. Meeresbiologen warnen dennoch, die Ölpest werde sich noch Jahrzehnte lang auf die Pflanzen und Tierwelt im Golf von Mexiko auswirken.