Stabiles Halbjahresergebnis

Post will 300 Postämter schließen

Die Österreichische Post hat im 1. Halbjahr knapp 75 Millionen Euro verdient, das ist fast so viel wie im selben Zeitraum des Vorjahres. Noch heuer sollen weitere 300 Postämter geschlossen und durch Postpartner ersetzt werden. Die Gewerkschaft ist dagegen.

Abendjournal, 11.8.2010

Umsatzrückgang im Filialgeschäft

Die Post macht in den Filialen weniger Geschäft, weil weniger Briefe aufgegeben werden. Auch das Geschäft mit Finanzdienstleistungen geht zurück. Ausgeglichen wird dieses Minus durch leichte Gewinne beim Versenden von Paketen und Werbungen sowie durch Kosteneinsparungen. In Summe hat die Post damit im 1. Halbjahr knapp 75 Millionen Euro verdient. Das ist fast so viel wie im selben Zeitraum des Vorjahres.

300 Postämter vor Schließung

Immer mehr Dienstleistungen der Post werden mittlerweile von Postpartnern durchgeführt. Derzeit gibt es fast 800 solche Partner wie etwa Tankstellen oder Trafiken. Ende des Jahres soll es knapp 1.100 Postpartner geben. Damit soll das Service für die Kunden weiter verbessert werden, sagt Generaldirektor Georg Pölzl: "Es ist völlig absurd anzunehmen, dass unsere Kunden mit Öffnungszeiten von vier Tagen pro Woche am Vormittag zufrieden sind. Ich möchte gerne, dass Postdienstleistungen auch am Land verfügbar sind - mit maximalen Öffnungszeiten. Das schaffen wir aber nur über Partner."

Gewerkschaft gegen Filialschließungen

Die Gewerkschaft sieht das anders. Post-Gewerkschaftschef Gerhard Fritz ist gegen weitere Filialschließungen: "Ich habe die Befürchtung, dass der Aufwand und die Kosten, die wir mit Postpartnern haben, größer sind als der Ertrag, den wir daraus ziehen können." Post-Generaldirektor Pölzl dementiert das. Er betont, man habe jetzt mehr Kunden als vor einem Jahr.