Am 21. August sind die Rohstoffe für heuer erschöpft

Welt-Erschöpfungstag

Der Lebensstil in den Industrienationen erfordert mehr natürliche Ressourcen, als die Erde bieten kann. Jedes Jahr gibt es ein fiktives Datum, an dem das Ungleichgewicht zwischen Rohstoff-Nachfrage und Umwelt-Angebot zu groß wird. Diese Woche wird es so weit sein.

Wie viel wir Autofahren, wie oft wir Fleisch essen, wie gut die Wohnung isoliert ist - das alles verbraucht Rohstoffe - mineralische, fossile, nachwachsende Rohstoffe; damit die Natur ihre Speicher wieder auffüllen kann, braucht es Fläche und Zeit - damit beispielsweise Nahrungspflanzen nachwachsen, das Meer und Wälder CO2 binden oder Mikroorganismen Abfall abbauen.

Wenn aber ein Ungleichgewicht entsteht, dann sprechen Umweltorganisationen vom "Welt-Erschöpfungstag". Die Idee basiert auf dem Prinzip des ökologischen Fußabdrucks: Also wie stark jede und jeder einzelne mit seinem Lebensstil die Umwelt beansprucht, wird als "ökologischer Fußabdruck" gemessen.

Dieses Jahr um einen Monat früher

Je größer dieser Abdruck, desto stärker wird die Natur belastet. Das Konzept wird vom weltweiten Footprint-Network getragen und dieses hat errechnet, dass der Welt-Erschöpfungstag heuer auf den 21. August fällt: Ab Samstag lebe die Menschheit im übertragenen Sinn auf Kosten der Zukunft; binnen 233 Tagen hätten wir demnach Rohstoffe und Natur verbraucht, für die der Planet ein ganzes Jahr benötige, um sie zur Verfügung zu stellen und um die Treibhausgas-Bilanz halbwegs ausgeglichen zu halten. Ab Samstag stimme die Rechnung nicht mehr.

Im vergangenen Jahr war der Welt-Erschöpfungstag am 25. September - also einen guten Monat später. Wobei das nicht an einem heuer noch maßloseren Lebensstil liege, sondern die Berechnung im Vergleich zum Vorjahr verfeinert worden sei, heißt es vom "Footprint-Netzwerk".

Die gute Botschaft: nachhaltigeres Leben wäre möglich, es gäbe Instrumente, das zu steuern - wie beispielsweise energieeffizientes Bauen oder fleischärmere Kost.

Service

Global Footprint Network
Österreichs "Fußabdruck"
Fußabdruck ORF
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