Bei Nebenausgaben wird gespart

Sommertourismus: Plus bei Nächtigungen

Nach einem wetterbedingt schlechten Start in die Sommersaison erholt sich der heimische Tourismus wieder. Erste vorliegende Zahlen zeigen ein kleines Plus bei den Nächtigungen. Gespart wird aber bei den Nebenausgaben am Urlaubsort. Hoteliers hingegen müssen in Qualität investieren, um wettbewerbsfähig zu bleiben.

Morgenjournal, 18.08.2010

Kein Sonderbudget dank vieler Buchungen

Regen und kühle Temperaturen haben den Tourismusbetrieben zu Beginn der Sommersaison arg zugesetzt, doch spätestens seit Ende Mai läuft das Geschäft überraschend gut, sagt Chefin der Österreichwerbung Petra Stolba: "In den ersten Sommermonaten Mai und Juni sind die Nächtigungen um 0,3 Prozent gewachsen und die Ankünfte um 3,1 Prozent." Dieser Trend setzt sich auch zur Hauptreisezeit fort, die Buchungslage sei gut. So gut, dass heuer kein Sonderbudget zur Bewerbung der Nahmärkte notwendig war. "Wir haben kein Budget von unseren Vereinsmitgliedern bekommen, da die Buchungssituation sehr gut war", so Stolba.

Kleine Unternehmen sind flexibler

Die Wirtschaftskrise hinterlässt dennoch ihre Spuren. Es wird bei den Nebenausgaben am Urlaubsort gespart, die Umsätze gehen zurück. Dafür erholen sich einige Märkte wieder. Aus Ungarn kommen wieder deutlich mehr Gäste nach Österreich. Die Kritik, Österreichs Tourismus sei zu klein strukturiert und daher schwer vermarktbar weist Stolba zurück: "Natürlich ist die Kleinstrukturiertheit eine Herausforderung. Aber gleichzeitig auch ein großer Vorteil. In Zeiten wirtschaftlich schwieriger Entwicklungen können sich kleine Unternehmen sehr flexibel auf den Kunden einstellen. Aber international gesehen, muss man in großen und vermarktbaren Einheiten auftreten um beim globalen Wettbewerb mithalten zu können. Die Frage der Größe ist auch eine Frage, in welcher Wettbewerbssituation man ist."

Investitionen für Qualitätssicherung notwendig

Unter starken Wettbewerbsdruck stehen auch die Hoteliers. Sie haben aufgrund der Krise zuletzt ihre Investitionen drastisch zurückgeschraubt. Auf die Frage, ob ein Qualitätsproblem für die Zukunft entsteht, erklärt Stolba: "Ich glaube, dass ein gewisser Rückstau zu diagnostizieren ist. Aber ich denke, dass die Hoteliers entsprechend nachziehen werden. Sie wissen, dass sie nur wettbewerbsfähig sind, wenn sie immer wieder investieren. Die ÖHT, die Hotel –und Tourismusbank, meldet eine gute Annahme der Förderprogramme."

Solide Wintersaison erwartet

Stolba gibt einen kleinen Ausblick auf die bevorstehende Wintersaison. Nach dem Rekordwinter 2008 und einem, trotz Wirtschaftskrise guten Ergebnis im Vorjahr meint Stolba: "Ich erwarte kein Rekordjahr, aber eine solide Wintersaison." Ziel sei, Nächtigungen und Umsätze der vorangegangenen Wintersaison zu halten.

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