Ö1 bei den Alpbacher Technologiegesprächen 2010

Neue Wege der Innovation

"Entwurf und Wirklichkeit in Forschung und Technologie" ist das Thema der von Ö1 mit veranstalteten Alpbacher Technologiegespräche. Die Beispiele reichen von biotechnologischer Grundlagenforschung bis zu Anwendungen der Robotik für ältere Menschen.

Von der Zukunft der Krebsmedizin bis zu Energieeffizienz und Elektromobilität, von Chancen und Risiken neuer Schlüsseltechnologien bis zu digitalen Modellen als Instrument in Forschung und Entwicklung.

Digitalisierung

Gesucht werden neue Wege der Innovation, Digitalisierung ist ein "Passwort" dafür. So ist der Name des "Centers for Bits and Atoms" am Massachusetts Institute of Technology bereits Programm. Neil Gershenfeld, sein Direktor, hat mit den "Fabrication Laboratories", kurz "Fab Labs", ein neues Produktionsverfahren entwickelt.

Digitale Konstruktionsdaten in Form von 3-D-Modellen und Bauanleitungen, die über das Internet vertrieben und dreidimensional "ausgedruckt" werden können, dienen zur raschen und flexiblen Herstellung von Musterbauteilen. Das "Rapid Prototyping" ist selbst ein Prototyp für digitale Innovationen, an dem Ingenieure ebenso interessiert sind wie Architekten und Künstler der "Generation Internet".

Computermodelle und Simulationen

Die "Digital Natives", die nach 1980 direkt in das digitale Zeitalter hineingeboren wurden, denken, kommunizieren und arbeiten anders als ältere "Mediengenerationen". Ihr Umgang mit Information und ihre Einstellung zu neuen Technologien treiben Umwälzungen in Wirtschaft und Gesellschaft, Bildung und Politik voran. Neue Formen von Kreativität, Lernen, Unternehmertum und Innovation sind damit verbunden.

Computermodelle und Simulationen spielen nicht nur bei der Produktentwicklung eine immer größere Rolle. Die Klimaforschung benützt Simulationen für Modelle und öffentlichkeitswirksame Visualisierungen der Szenarien des Klimawandels. Computersimulationen versprechen Ersatz für Tierversuche.

In der Krebsmedizin verbindet sich die Genomforschung mit der Computerwissenschaft zur Erstellung eines individuellen Krebsprofils. Hoffnungen auf wirksamere Therapien sind damit verbunden.

Auf dem Weg zu einer globalen digitalen Kultur

Digitale Modelle schaffen neue Verbindungen zwischen virtuellen und realen Welten. Dass dabei keine unreflektierten "Parallelwelten" entstehen ist für die Forschung ebenso wichtig wie für den kritischen Umgang mit neuem Wissen in Journalismus und Wissenschaftskommunikation.

Die Kluft zwischen den Mediengenerationen, aber auch ungleich verteilte Bildungschancen erweisen sich als Fortschrittshemmer einer globalen digitalen Kultur, die immer mehr zum Motor wissenschaftlicher und technologischer Entwicklungen wird. Aufgabe einer neuen Medienpädagogik wird es sein, nicht nur technologische, sondern auch gesellschaftliche Gestaltungsmöglichkeiten in diesem Zusammenhang zu vermitteln.

"Sprichst du Internet? Abenteuer und Gefahren in der digitalen Welt" lautet auch das Thema der "Ö1 Kinderuni Alpbach" mit einer Medienwerkstatt für den wissenschaftlichen Nachwuchs der digitalen Generation.

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