Migration in der Tier- und Pflanzenwelt

Fremde Geschöpfe und Gewächse

Rund 500 Tierarten, knapp 90 Pilze und mehr als 1.000 Pflanzenarten gelten in Österreich als nicht-einheimisch, kommen also nicht natürlich hier vor. Einige dieser Tiere und Pflanzen können ursprüngliche Arten bedrohen, etwa indem sie Krankheiten verbreiten oder Nährstoffkreisläufe verändern.

Einfache Migration

Neobiota sind gebietsfremde Arten, die mit direkter oder indirekter Unterstützung des Menschen in Gebiet gelangen, in das sie aus eigener Kraft nicht gelangen hätten können. "Das war noch nie so einfach wie heute", meint Wolfgang Rabitsch, Zoologe beim Umweltbundesamt, Abteilung Biologische Vielfalt und Naturschutz.

Durch die stetig wachsende Menge der transportierten Güter und die immer bessere Verkehrsinfrastruktur werden von Jahr zu Jahr mehr Arten verschleppt. Besonders wichtige Einfuhrwege sind etwa die Binnenwasserstraßen der Donau, der Zierpflanzenhandel und Holzimporte.

Gefahr für Gesundheit und Natur

Gefahr für Gesundheit und Natur

Von den rund 4.000 in Österreich vorkommenden Gefäßpflanzen seien etwa 1.000 gebietsfremd, so der Zoologe. In den meisten Fällen könnten sich diese Arten aber nicht bei uns halten und verschwinden von selbst wieder. Nur einige wenige schaffen es, sich dauerhaft in der Natur festzusetzen.

"Manche dieser Arten bereiten Probleme für die Gesundheit, in der Land- und Forstwirtschaft oder für den Naturschutz - etwa wenn sie heimische Arten verdrängen oder Krankheiten übertragen", so Rabitsch. Beispiele dafür seien die Krebspest - eine Pilzinfektion, die aus Amerika eingeschleppt wurde und die Flusskrebse befällt -, oder die auch aus Amerika stammende Robinie - eine Pflanze, die Trockenrasen besiedelt und die Nährstoffkreisläufe an diesen Standorten verändert.

Service

Umweltbundesamt