Stallone und Co. wollen es noch einmal wissen

The Expendables

Für seine neue Regiearbeit hat Rambo-Darsteller Sylvester Stallone die Veteranen des amerikanischen Action-Kinos zusammengetrommelt. "The Expendables", also "Die Entbehrlichen" heißt selbstironisch das Ergebnis.

Kultur Aktuell, 24.08.2010

Dolph Lundgren, Jet Li, Jason Statham, sogar Bruce Willis und Arnold Schwarzenegger in einem Kurzauftritt: Sylvester Stallone lädt in seinem neuen Film quasi zum Klassentreffen der Action-Veteranen ein, mit sich selbst als Klassensprecher. Und wie es scheint, hat sich nur wenig geändert: Viel Lärm, viel Feuer, viel Munition und ein schneller Schnitt, der Details verwischt und so manches Gemetzel leichter konsumierbar macht.

Kämpfen für ein Ideal

Doch allzu voreilige Schlüsse sind nicht angebracht, denn obwohl jede Menge Action und Gewalt im Vordergrund stehen, hat Stallone in sein Drehbuch einige ironische Bruchstellen eingebaut. Die Bande von Außenseitern, die Stallone hier anführt, genannt "The Expendables", also zu Deutsch etwa, die Entbehrlichen, muss einen kleinen südamerikanischen Inselstaat von einem Diktator befreien, wird aber durch eine Intrige selbst zum Ziel tödlicher Angriffe. Diese Jungs, so Stallone, würden im Vergleich zu Söldnern auch für ein Ideal kämpfen, nicht zuletzt werde dabei hinterfragt, wie weit man für Geld oder wie weit man für menschliche Werte kämpfe.

"Nicht übermenschlich"

Stallones starke Männer erlauben sich aber auch so manchen Schwächeanfall. Sie entwickeln familiäre Sehnsüchte, zudem die Einsicht, dass körperliche Fähigkeiten mit dem Alter nachlassen. Und können auch ohne Kugel mitten ins Herz getroffen werden, wenn sich Frauen mal anderweitig umsehen. Zumindest im Kampf sind die Expendables kaum verwundbar, nicht einmal wenn Maschinengewehrsalven Autos von ihrer Karosserie befreien. Diese Figuren wären aber nicht übermenschlich, meint Sylvester Stallone, alles was sie tun, läge immer im Bereich des Möglichen. "The Expendables" ist vor allem Action-Handwerk, so als wäre die Zeit in den 1980er Jahren stehen geblieben. Orginell ist jedenfalls Stallones Besetzungscoup mit seinen Altstars. Jean Claude van Damme sollte übrigens auch eine Rolle übernehmen, doch Gerüchten zufolge, soll sie ihm zu wenig ausgefeilt gewesen sein.

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