Stillisierte Gesichter, einander zugewandt - Ö1 Science Arena

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Science Arena

Rhythmen der psychischen und physischen Bewegung

Das "Kestenberg-Movement-Profile"

Das "Kestenberg-Movement-Profile" bietet einen tiefen Einblick in das psycho-physische Sein des Menschen. Es basiert auf Beobachtungsgabe, Einfühlung, auch auf graphischer Notation, um primär Bewegungen zu analysieren. So lassen sich psychische Aspekte erforschen, die sich in den von Kestenberg so genannten "Form- und Spannungsflüssen" offenbaren. Für die Psychiaterin und Psychoanalytikerin Judith Kestenberg (1910-1999) ergab sich diese Methode, als sie Mütter im Kontakt mit ihren Säuglingen bis hin zum Kindesalter begleitete und beobachtete. Kestenberg kam u. a. nach Deutschland, um deutsche Kinder, deren Großeltern zur Tätergeneration gehören, über den Holocaust zu unterrichten. Das "Kestenberg-Movement-Profile", das in Europa inzwischen teils in Vergessenheit geriet, nutzen heute Psychotherapeuten, Ärzte, Lehrer, Erzieher und Tanztherapeuten. Sie fokussieren sich mit Hilfe der Bewegungsanalyse auf die psychophysische Entwicklung und stellen den Körper, die Muskelspannung und seine Gestalt in den Mittelpunkt. Wann und warum und in welchen Entwicklungsstadien ergibt sich ein Zusammenspiel aus Muskelanspannung und Muskelentspannung? Was bedeuten die orale, anale, urethrale, phallische und genitale Phase für die jeweiligen Bewegungsrhythmen? Und welche Auswirkungen auf die psychische Entwicklung des Kindes hat es, wenn die Bewegungsflüsse, die immer auch im Kontakt mit der Pflegeperson geprägt werden, gestört sind? Das erläutern forschende Tanztherapeuten und Choreographen wie Susanne Bender aus München und Veronika Fritsch aus Graz.
Eine Science Arena von Katrin Mackowski

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  • Katrin Mackowski