Caritas macht Schuleinstieg erschwinglich
"Carla"-Aktion zum Schulstart
Mit dem Schulbeginn Anfang September kommen auf viele österreichischen Haushalte wieder finanzielle Belastungen zu. Die Ausstattung für Schüler sprengt bei ärmeren Familien das Haushaltsbudget. Einen Ausweg bieten die "Carla"-Geschäfte, die Second-Hand-Läden der Caritas: Sie machen vor Schulbeginn eine spezielle Schulaktion.
8. April 2017, 21:58
"Carla" - die Second-Hand-Läden der Caritas
Reportage von Alice Glawatsch und Wolfgang Slapansky im Morgenjournal vom 25.08.2010
Dringend nötige Hilfe
Laut Caritas müssen mehr als 100.000 Kinder österreichweit in Armut leben. Um diesen Familien zum Schulstart zu helfen, habe die Caritas schon vor Jahren mit einer Aktion begonnen, sagt der Wiener Caritas-Direktor Michael Landau. "Und wir sehen Jahr für Jahr, wie dringend diese Hilfe ist."
Fachhandel unerschwinglich
Die Caritas in Wien bietet zu Schulbeginn besonders günstige Schulsachen an. Und zwar an den beiden "Carla"-Standorten am Mittersteig und in Floridsdorf. "Carla" steht für Caritas-Laden, wo Second Hand Ware günstig angeboten wird. Nun vor Schulbeginn gibt es dort Schultaschen ab zwei Euro, Federpennale ab 1,50 Euro, Füllfedern ab einem Euro, und so weiter. Der normale Fachhandel ist für viele einfach unerschwinglich.
AK: Bis zu 273 Euro für "Startpaket"
Ein Startpaket für einen Erstklassler (jeweils 21 preiswerteste Produkte wie Schultasche, Federpennal, Füllfeder oder Zeichenblock) kostet im Papier-Fachgeschäft 46 bis rund 267 Euro. Soll das Startpaket nur aus umweltfreundlichen Produkten bestehen, müssen Eltern im Papier-Fachhandel mit 67 bis 273 Euro rechnen. Das zeigt ein AK Test in neun Papier-Fachgeschäften und drei Handelsketten in Wien. Im Vergleich zum Vorjahr ist heuer das Startpaket um durchschnittlich 3,1 Prozent teurer.
Schulsachen und Kleidung
Ein Beispiel: eine junge Frau, Alleinerzieherin, seit vielen Jahren in Wien. Sie muss mit 850 Euro im Monat auskommen. Für sie ist "Carla" in Floridsdorf die einzige Möglichkeit, ihren Kindern das bieten zu können, was im Schulalltag einfach dazugehört. Nicht nur Schulsachen im engeren Sinn, sondern auch Kleidung zu besonders günstigen Preisen. Die Wiener Carla-Leiterin Elisabeth Mimra preist ein T-Shirt um drei Euro an, ein Mädchen-Shirt um zwei Euro, und eine Kapuzen-Sweater um 3,50 Euro.
Erlös hilft Langzeitarbeitslosen
Das meiste, was in den "Carla"-Geschäften verkauft wird, stammt von privaten Spendern. Manchmal spenden auch Firmen fabriksneue Waren, etwa Schulhefte oder Filzstifte. Mit dem "Carla"-Erlös unterstützt die Caritas übrigens Projekte für Langzeitarbeitslose. Außerdem werden Gratiskleider-Pakete an Menschen in Not abgegeben.