Spiel sei kein Schieß-Spiel

Strache distanziert sich von Minarett-Spiel

Parteiobmann Heinz-Christian Strache (FPÖ) will in dem von seinen steirischen Parteifreunden im Wahlkampf eingesetzten Minarett-Spiel keinerlei Verhetzung erkennen. In diese Richtung ermittelt die Grazer Staatsanwaltschaft. Strache geht aber zu dem Internet-Spiel auf Distanz.

Mittagsjournal, 02.09.2010

Strache: "Es gibt keine Verhetzung"

Für den freiheitlichen Parteichef ist in Zusammenhang mit dem umstrittenen Minarett-Spiel eines klar: Das Strafrecht werde damit nicht verletzt. "Es gibt keine Verhetzung", so Heinz-Christian Strache, der sich vor allem ganz entschieden gegen den Vorwurf wendet, in dem Internet-Spiel würden Muezzine abgeschossen. "Man soll die Kirche im Dorf lassen und nichts überdramatisieren." Es werde ganz bewusst von politischen Mitbewerbern und Medien von einem "Schieß-Spiel" gesprochen und das sei nachweislich nicht der Fall. Manche würden ganz bewusst falsche Berichterstattung betreiben, so Strache. Es gebe kein Fadenkreuz, keine Waffe, kein Schussgeräusch und niemand falle um. Es werde nur die Stopptaste gedrückt.

Strache will inhaltliche Debatte über Islam

Und das sei auch dringend nötig, angesichts der Aussagen von islamischer Seite, dass es in allen Bundesländern Moscheen geben müsse, so Strache. Der die Gelegenheit der Pressekonferenz auch nützt, um seine Positionen in Sachen Islam zu untermauern. Er wolle diese Debatte aber inhaltlich führen, sagt Strache. Er habe dazu keinen spielerischen Zugang wie die steirischen Parteifreunde, die ihn nicht gefragt hätten. "Ich bin nicht das Kindermädchen des Spitzenkandidaten Gerhard Kurzmann", der darauf bestanden habe, seinen eigenen Wahlkampf zu kreieren. Er hätte ihm das nicht geraten, sagt Strache.

Winter-Urteil sei Fehlurteil

Gegen eine Grazer FPÖ-Funktionärin hat es im Vorjahr schon einmal ein Verfahren wegen Verhetzung und Herabwürdigung des Islam gegeben - die Nationalratsabgeordnete Susanne Winter ist rechtskräftig verurteilt worden. Warum immer die FPÖ-Steiermark, so die Frage an Strache. Es habe auch bei Winter keine Verhetzung stattgefunden, das Urteil sei ein Fehlurteil gewesen, bleibt Strache bei seiner Linie.

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