Polizei erschießt Bandenmitglieder

Drogenkrieg in Mexiko: 25 Tote

Bei einem Feuergefecht in der Nähe der US-Grenze hat die mexikanische Armee 25 mutmaßliche Mitglieder einer Drogenbande erschossen. Erst vor zwei Wochen sorgte im gleichen Bundesstaat ein Massaker der Drogengangs für Aufsehen.

Mittagsjournal, 03.09.2010

Gewalt eskaliert

Nur drei Tage nach der Festnahme des Drogenbosses Edgar Valdez Villareal melden Mexikos Sicherheitskräfte heute den Tod von 25 Mitgliedern einer Drogenbande, getötet bei einem Militäreinsatz im mexikanischen Bundesstaat Tamaulipas nahe der US Grenze. Allein in diesem Jahr sei es gelungen 3 der wichtigsten Drogenbosse zu verhaften oder auszuschalten, sagte Mexikos Präsident Felipe Calderon gestern in seiner Rede zur Lage der Nation. Die Liste der Verhaftungen, der beschlagnahmten Waffen und gelungenen Militäraktionen ist lang, dennoch räumt der Präsident erstmals ein, dass Gewalt und Kriminalität eskalieren.

Kartelle formieren sich neu

Die Drogenkriminalität sei inzwischen zur größten Bedrohung für den Frieden, die Sicherheit und die Freiheit der Mexikaner geworden. Doch Calderon ist überzeugt, auf dem richtigen Weg zu sein: "die wachsende Gewalt sei ein Zeichen der wachsenden Verzweiflung unter den Drogenbanden, die zunehmend unter Druck geraten würden", so Calderon. Viele Mexikaner befürchten allerdings, dass der Präsident im Kampf gegen die Drogenkartelle längst die Kontrolle verloren hat. Seit 2006 hat Calderon zehntausende Soldaten im Einsatz, Mit roher Gewalt gehen sie gegen die Drogenkartelle vor. 200 Drogengangs wurden bereits zerschlagen, doch sie formieren sich immer neu.

Polizei und Justiz werden verstärkt

Mit einer Mischung aus brutaler Einschüchterung und Korruption weiten sie ihren Einfluss in Mexikos Gesellschaft immer mehr aus. Dessen ist sich auch Präsident Calderon bewusst: "Wir haben es mit skrupellosen Kriminellen zu tun, die über große wirtschaftliche Ressourcen verfügen und ein beachtliches Waffenarsenal besitzen. Sie konzentrieren sich inzwischen nicht mehr nur auf den Drogenhandel sondern nutzen jede Einnahme-Möglichkeit in jenen Gemeinden, deren sie sich bemächtigen", so der mexikanische Präsident.

Calderon legte daher gestern ein breites Konzept vor. Neben dem verstärkten Militäreinsatz sollen vor allem auch die Institutionen wie Polizei und Justiz gestärkt werden. Denn die Drogenbanden haben das System bereits tiefgehend unterwandert. Nur ein kleiner Teil der tausenden Verhafteten kommt tatsächlich ins Gefängnis.