Zwischen BP und US-Regierung

Ölpest: Ton verschärft sich

Der gestrige Brand auf einer Ölplattform im Golf von Mexico ist nach allen bisher vorliegenden Informationen ohne tiefergehende Folgen geblieben. Gleichzeitig verschärft sich rund um die Aufräumarbeiten der riesigen Ölpest vor Louisiana einmal mehr der Ton zwischen dem Ölkonzern BP und der US-Regierung.

Abendjournal, 03.09.2010

Neues Gesetz

Der US-Kongress arbeitet gerade an neuen gesetzlichen Rahmenbedingungen für Ölbohrungen vor der US-Küste. Sollte dabei herauskommen, dass es BP dann nicht mehr möglich sein werde, vor im Golf von Mexico Öl zu fördern, so David Nagle, BP Vizechef in den USA, dann werde seine Firma kaum in der Lage sein, alle Kosten für die Beseitigung der Ölpest Folgen zu übernehmen.

Keine Gelder für Fischer

Die 20 Milliarden Dollar für den von Präsident Barack Obama eingerichteten Treuhandfonds werde BP bezahlen, ebenso die 100 Millionen für Öl-Arbeiter, die ihre Jobs verloren haben und alle gesetzlich vorgeschrieben Strafgelder - aber darüberhinausgehende freiwillige Zahlungen könne es dann nicht geben, so der BP Manager.

Davon betroffen wäre zum Beispiel ein zusätzlich vereinbartes 170 Millionen Dollar Programm, um den Fischern in Lousiana wieder auf die Beine zu helfen.

Gegen Detailbestimmungen

Anlass für den Streit sind aus Sicht des Ölkonzerns speziell formulierte Detailbestimmungen im neuen Gesetz, die einzig und allein BP betreffen und der Firma neue Bohrungen im Golf von Mexico verwehren könnten.

Die Ölförderung dort macht in Summe etwa elf Prozent des weltweiten Geschäfts von BP aus.