Umstrittene Straßenansichten im Internet

Google Streetview: Neuer Anlauf

Google Streetview - Straßenansichten im Internet - wird in Österreich voraussichtlich im kommenden Jahr starten. Zunächst sollen die größeren Städte online gestellt werden, erst später folgen kleinere Orte.

Morgenjournal, 04.09.2010

Während Streetview Deutschland noch heuer ins Netz gestellt wird, hat die Datenschutzkommission in Österreich die Aufnahmen im Frühjahr gestoppt. Der Grund: Google hatte zugegeben, dass bei den Kamerafahrten auch Daten von privaten Internet-Nutzern gespeichert worden sind. Nun prüft die Datenschutzkommission etwaige Auflagen für den Konzern.

Aufnahmen fertig, Projekt gestoppt

Google Streetview Österreich ist eigentlich startklar: Wien, Salzburg und Graz: diese Städte sind schon weitgehend fertig fotografiert, so Google-Sprecher Kay Oberbeck.

Nach dem Stopp der Datenschutzkommission liegt das Projekt Streetview Österreich jedoch auf Eis. Im Mai war bekannt geworden, dass private E-Mails und Fragmente von Internetseiten auch in Österreich bei den Kamerafahrten der Google-Autos aufgezeichnet worden sind. Die Daten wurden mittlerweile gelöscht, sagt Google-Sprecher Kay Oberbeck.

Vorab-Einspruch nicht vorgesehen

Zunächst ist jetzt die Datenschutzkommission am Zug. Sie prüft derzeit noch, ob es weitere Auflagen für Google geben soll. In Deutschland gibt es etwa die Möglichkeit, dass man bereits vor dem online-Start der Straßenansichten im Internet Einspruch erheben kann, wenn man nicht will, dass das eigene Haus im Internet zu sehen ist. Für Österreich zieht man dies derzeit nicht in Erwägung, sagt Google-Sprecher Kay Oberbeck. In Deutschland würden eben andere Datenschutzregeln gelten.

Im Nachhinein Vieles möglich

Anders sieht man dies bei der Datenschutzkommission: die Möglichkeit der Vorab-Löschung sei sehr wohl ein Thema, über das man reden müsse, heißt es hier. Die Löschung von Häusern im Nachhinein ist ohnehin vereinbart. Sobald die Ansichten im Netz stehen, kann jeder per Mausklick Einspruch erheben. Auch das Unkenntlich-Machen von Gesichtern und von Autokennzeichen ist mit Google vereinbart.

Eine Entscheidung der Datenschutzkommission, ob und unter welchen Auflagen Streetview starten kann, wird im Herbst erwartet.

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