25 Jahre lang gemessen
Österreicher immer dicker
Die Österreicher werden immer größer und schwerer, das ergibt eine in diesem Umfang noch nie dagewesene Studie des Sportmediziners Hans Holdhaus. 20.000 Österreicher, vom Kleinkind bis zum Greis, sind 25 Jahre lang genau gemessen und gewogen worden. Ein zu erwartendes Teilergebnis: Der Durchschnittsösterreicher ist zu dick.
8. April 2017, 21:58
Morgenjournal, 16.09.2010
Fetter geworden
Jetzt habe man es schwarz auf weiß, sagt Holdhaus: "Wir leben mit einem zunehmenden Körperfettanteil." Der Durchschnittsösterreicher hat heute zwei bis drei Prozent mehr Fettanteil im Körper als vor 25 Jahren. Bei einem 80 Kilogramm schweren Mann sind das rund drei Kilo reines Fett, das dazugekommen ist. Mehr Fett bedeutet höheres Risiko für Diabetes oder Herzerkrankungen. Holdhaus ruft jeden Einzelnen auf, aber auch "alle, die Einfluss haben auf die Bevölkerung", nachzudenken, was man dagegen tun kann - bei Schulkindern, am Arbeitsplatz, bei den Senioren.
Alarmierend: Jedes zweite Kind zu dick
Besonders dramatisch ist die Situation laut Studie bei den Kindern: bei einer vor kurzem durchgeführten Untersuchung an einer Schule sei jedes zweite Kind übergewichtig gewesen. "Das darf eigentlich nicht passieren", so Holdhaus. Der Grund: zu viel Nascherei und zu wenig Bewegung.
Immer größer
Die Österreicherinnen und Österreicher werden aber auch immer größer, ergab die Studie: fünf Zentimeter im Durchschnitt in den letzten 25 Jahren. Holdhaus erwartet, dass der Trend anhält - "wie weit kann man nicht sagen, aber das ist eine Veränderung, die in der Evolution des Menschen liegt." Eine 20-jährige Frau misst heute 171 Zentimeter, ein gleichalter Mann 180 Zentimeter.