Von Graugans zu Rabe, Dohle, Krähe und Waldrapp

20 Jahre Konrad-Lorenz-Forschungsstelle

Auch wenn zu Beginn vor Allem das Sozialverhalten der Graugans von Interesse war, in den vergangenen Jahren machte die Konrad-Lorenz-Forschungsstelle vor allem wegen des Waldrapp von sich reden.

"In diese 20 Jahren hat sich die Verhaltensbiologie rasant entwickelt, und zwar von einer Wissenschaft, die sich vor allem gefragt hat: Wozu ist Verhalten gut? Was bringt das an Zahl der Nachkommen? Hin zu einer Wissenschaft, die jetzt sehr stark fragt: Wie machen die Individuen das, dass sie optimale Entscheidungen treffen. Das heißt, die Verhaltensbiologie ist zu einem erheblichen Teil zur Kognitionsforschung geworden, Wir waren sehr wohl was Persönlichkeitsforschung betrifft, als auch was Kognitionsforschung betrifft und besonders was die Forschung zur sozialen Komplexität von Wirbeltieren betrifft immer an der vorderen Front im aufgreifen von Themen", schildert der Leiter der halb-privaten Forschungsstelle, der Zoologe Kurt Kotrschal vom Department für Verhaltensbiologie der Universität Wien.

Auch wenn zu Beginn vor Allem das Sozialverhalten der Graugans von Interesse war, in den vergangenen Jahren machte die Konrad-Lorenz-Forschungsstelle vor allem wegen des Walrapp von sich reden: ihr gelang es weltweit als erste, eine frei lebende Kolonie von Waldrappen aus Zoo-Nachzuchten zu etablieren. In freier Wildbahn sind sie diese Vögel fast ausgestorben.

Besonders beachtet wurde das Projekt, in dem Waldrappe, von Kleinflugzeugen begleitet, die Zugrouten ihrer Vorfahren wieder erlernten.

Anlässlich des 20-jährigen Bestandsjubiläums der Konrad Lorenz Forschungsstelle Grünau findet übrigens heute und morgen an der Universität Wien ein Symposium statt.