Auftakt für die Herbstlohnrunde

Gehaltsverhandlungen der Metaller beginnen

In der Wirtschaftskammer in Wien startet die Herbstlohnrunde, wie üblich mit den Gehaltsverhandlungen für die etwa 165.000 Metaller. Die Gespräche dürften schwierig werden: die Gewerkschaft hält die Wirtschaftskrise für überwunden und will kräftige Lohnerhöhungen fordern.

1,5 Prozent mehr im Vorjahr

Die Krise ist überstanden, den Firmen geht es wieder besser, davon sollen auch die Beschäftigten etwas haben: Mit dieser Position geht die Gewerkschaft heute in die Verhandlungen. Die Unternehmer halten dagegen, es gebe noch nichts zu verteilen. Schon der Abschluss im Vorjahr mit rund 1,5 Prozent sei zu hoch gewesen.

Morgenjournal, 30.09.2010

Wirtschaftslage wird erörtert

Beim ersten Termin übergeben die Gewerkschafter den Unternehmern traditionelle ihre Forderungen. Dann diskutieren die Gewerkschafter geführt von Rainer Wimmer und die Unternehmer mit Chefverhandler Christoph Hinteregger über die Wirtschaftslage. Das dient dazu, dass beide Seiten wissen, welche Daten in Sachen Teuerung, Wachstum und Produktivität die andere Seite verwendet.

Gewerkschaft: Weniger arbeiten

Die Gewerkschaft verlangt aber nicht nur mehr Geld, sie will gleichzeitig kürzere Arbeitszeiten durchsetzen, also weniger arbeiten und mehr verdienen mit dem Argument, dass man die Arbeit auf mehr Menschen verteilen müsse, um die Arbeitslosigkeit zu bekämpfen.

Unternehmer wollen weniger Überstunden

Für die Unternehmer kommt das nicht in Frage. Sie wollen flexiblere Arbeitszeiten, mit dem Ziel, weniger Überstunden zahlen zu müssen. Die Arbeitgeber haben schon angedeutet, man könnte das Thema Arbeitszeit ausklammern und jetzt nur über die Löhne verhandeln. Diese Strategie hat allerdings schon im Vorjahr nicht funktioniert. Schon damals haben beide Seiten vereinbart, das Thema bis zum Frühling zu erledigen. Daraus ist nichts geworden.

Etliche Runden zu erwarten

Ob mit oder ohne Arbeitszeiten, für heuer haben die Verhandler nach der heutigen Eröffnungsrunde zwei weitere Termine im Oktober fixiert und, falls es notwendig ist, einen für Anfang November vorgemerkt.

Mittagsjournal, 30.09.2010