SPÖ: mehr Polizei, ÖVP: längst vereinbart

Streit um Zahl der Polizisten in Wien

Im Wiener Wahlkampf ist eine Debatte um die Sicherheit entbrannt. Die SPÖ schreibt sich auf die Fahnen, 1.000 neue Polizisten für Wien durchgesetzt zu haben. Diese seien aber schon seit vergangenem Jahr vereinbart, kontert die ÖVP. Fakt ist: Im Koalitionspakt wurden 1.000 Planstellen mehr für die Polizei vereinbart, allerdings für ganz Österreich.

Abendjournal, 1.10.2010

Zahl der Polizeiabgänge unklar

Seit dem vergangenen Jahr werden in Wien pro Jahr 450 neue Polizisten aufgenommen. Mit Jahresende sollte es heuer rund 900 neue Polizisten in Wien geben. Es gibt aber auch Abgänge. Wie viele das sind, weiß allerdings niemand so genau: Das Innenministerium spricht von knapp 200 Personen, die pro Jahr in Pension oder in Karenz gehen oder in einen anderen Bereich wechseln.

Die SPÖ-nahe Polizeigewerkschaft FSG sagt, rund 300 Personen kämen der Wiener Polizei pro Jahr abhanden. Nach Berechnung der FSG kommen also de facto 150 Polizisten pro Jahr in Wien dazu. Innenministerin Maria Fekter spricht dagegen von rund 200: "Das heißt von 2009 bis 2013 gibt es einen Überhang von 1000 Polizisten. Derzeit haben wir in Wien 5400 im Dienst befindliche Polizisten, und die werden auf 6400 aufgestockt."

"Weniger Polizisten als vor der Reform"

Doch das ist der Gewerkschaft immer noch zu wenig: Vor der Polizeireform habe man immerhin 7200 Polizisten im Dienst gehabt, argumentiert die FSG.

Polizeiverstärkung erst ab 2011

Tatsächlich im Dienst ist von den neu zugesagten Polizisten derzeit übrigens noch kein einziger. Denn die Polizeiausbildung dauert knapp zwei Jahre. Erst Anfang 2011 wird es eine erste Verstärkung für die Wiener Polizei geben.