Reduktion auch bei Altersvorsorge?

Bausparprämie sinkt

Die staatliche Bausparprämie wird nächstes Jahr geringer sein als heuer. Grund ist die gesetzliche Bindung der Prämie an das Zinsniveau. Daneben überlegt die Regierung offenbar auch, bei der Förderung für die private Altersvorsorge zu sparen.

Morgenjournal, 13.10.2010

Drei statt 3,5 Prozent

So wie im Vorjahr dürften auch heuer mehr als eine Million Menschen einen neuen Bausparvertrag abschließen, schätzt der Sprecher der Bausparkassen, der Chef der Raiffeisen Bausparkasse, Erich Reinbacher. Neben Zinsen bekommen Bausparerinnen und Bausparer für maximal 1.200 Euro im Jahr zusätzlich eine staatliche Prämie. Diese wird im nächsten Jahr gesenkt, kündigt Reinbacher an. "Nachdem das Zinsniveau das ganze heurige Jahr sehr niedrig ist, wird die Bausparprämie nächstes Jahr drei Prozent betragen. Heuer war die Bausparprämie 3,5 Prozent."

Sparen bei Altersvorsorge?

Die Höhe der staatlichen Bausparprämie ist gesetzlich an das Zinsniveau gebunden, die Senkung hat also nichts mit Budget-Einsparungen zu tun. Sehr wohl sparen könnte der Staat aber bei der Förderung der privaten Altersvorsorge, der sogenannten Zukunftsvorsorge, befürchtet der Generaldirektor der Wiener Städtischen Versicherung, Günter Geyer. Die Zukunftsvorsorge wird heuer mit neun Prozent, maximal jedoch 240 Euro gefördert. Das kostet den Staat heuer rund 100 Millionen Euro.

Anreiz für Pflegeversicherung

Geyer ist dagegen, die Förderung abzuschaffen, kann sich aber vorstellen, dass sie unter einer Bedingung gewährt wird, nämlich dass auch eine Pflegeversicherung abgeschlossen werden muss. Mit einer Pflegeversicherung hätte der Staat künftig weniger Ausgaben. Gelten sollte so eine Verknüpfung laut Geyer aber nur für Neuabschlüsse.