Schwierige Lohnrunde beginnt
Metaller: Ringen um flexible Arbeitszeiten
Die Metaller-Lohnverhandlungen starten mit der ersten echten Verhandlungsrunde. Neben dem Lohnabschluss geht es diesmal vor allem um das Thema "flexible Arbeitszeiten". Erwartet werden schwierige Verhandlungen. Die Positionen von Arbeitgebern und Gewerkschaft liegen weit auseinander.
8. April 2017, 21:58
Morgenjournal, 14.10.2010
Inhaltlich weit auseinander
Ein Streit um die Sitzordnung hat bei der Forderungsübergabe, bei der noch nicht verhandelt wird, zu einem Abbruch der Gespräche nach wenigen Minuten geführt. Die Frage der Sitzplätze sei mittlerweile geklärt, heißt es aus Verhandlerkreisen, in inhaltlichen Belangen sieht es am Donnerstag, zu Beginn der ersten echten Verhandlungsrunde, anders aus.
Flexibler vs. kürzer arbeiten
Denn die Arbeitgeber fordern wieder einmal flexiblere Arbeitszeiten für die Metallindustrie. Damit könne in wirtschaftlich schwierigen Zeiten besser auf Auftragsschwankungen reagiert und Kündigungen könnten vermieden werden, argumentiert die Unternehmerseite. Die Arbeitnehmer lehnen die Arbeitszeitflexibilisierung ab, weil sie fürchten, dass dadurch Überstunden billiger werden und es zu Einkommensverlusten kommt. Die Gewerkschaft fordert eine Arbeitszeitverkürzung mit Reduktion der Überstunden, um mehr Menschen beschäftigen zu können - und das ohne Lohneinbußen. Eine Position, die wiederum die Arbeitgeberseite ablehnt.
Gegensätzliche Sichtweisen
Bereits im Vorjahr wären die Kollektivvertragsverhandlungen der Metaller fast am Punkt Arbeitszeitflexibilisierung gescheitert, auch Nachverhandlungen haben nichts gebracht. Die Stimmung ist auch deshalb aufgeheizt, weil die Arbeitgeberseite den Lohnabschluss von 1,45 Prozent im vergangenen Jahr quasi als Vorleistung für die geforderte Arbeitszeitflexibilisierung betrachtet. Eine Sichtweise, die die Arbeitnehmer ablehnen.
Noch keine Einigung
Der Lohnabschluss für die rund 165.000 Metaller hat traditionell Signalwirkung für andere Branchen. Mit einer Einigung ist am Donnerstag nicht zu rechnen.