Mehrere Naturkatastrophen gleichzeitig

Indonesien schwer getroffen

Erdbeben, Tsunami und ein Vulkanausbruch: Ein geballtes Paket an Naturkatastrophen und ihren Folgen haben derzeit die indonesischen Behörden vor sich. Besonders schwierig zugänglich ist die vom Tsunami betroffene Region im Westen der Insel Sumatra. Hier kamen mindestens 150 Menschen ums Leben. Nun soll das Militär helfen.

Inselkette sehr schwer zu erreichen

Nach zwei Tagen konnten heute endlich die ersten Rettungsteams, die vom Tsunami betroffene Region erreichen. Wegen des schlechten Wetters war es zuvor weder Booten noch Helikoptern gelungen auf der entlegenen Inselkette vor Sumatra zu landen.

Mittagsjournal, 27.10.2010

Militär hingeschickt

"Es ist wirklich sehr schwierig. Selbst bei den besten Bedingungen brauchen die Boote mindestens acht Stunden, um die Inseln zu erreichen.", erzählt ein indonesischer Rotkreuzmitarbeiter. Indonesien hat jetzt Schiffe der indonesischen Streitkräfte und Soldaten für die Rettungsaktion entsandt. Wichtigste Aufgabe der Rettungsmannschaften: Die Suche nach Überlebenden.

Dörfer mit Bambushütten weggespült

Hunderte Menschen werden derzeit noch vermisst. Mindestens 13 Dörfer wurden durch den Tsunami weggespült, Häuser aus Bambus und Holz hielten den drei Meter hohen Wellen nicht stand, auch Brücken und Straßen wurden verwüstet. Noch heute sollen auf möglichst vielen der Inseln Zeltlager an sicheren Stellen errichtet werden. Denn seit dem schweren Erdbeben der Stärke 7,7 folgten Dutzende Nachbeben. Noch gibt es also keine Entwarnung, weiter kleine Tsunamis gelten als möglich.

Touristenboote wieder gefunden

Einige Touristenboote mit australischen Surfern, die als vermisst gegolten haben, sind inzwischen wieder aufgetaucht. Auf hoher See haben sie zwar das Erdbeben und die hohen Wellen mitgekriegt, doch wie ein Kapitän eines Touristenbootes erzählt, wurde das Ausmaß der Naturkatastrophe erst bei der Rückkehr an Land klar.

Vulkan drei Mal ausgebrochen

Ebenfalls keine Entwarnung gibt es derzeit auch rund um den kurz nach dem Tsunami ausgebrochenen Vulkan. Mount Merapi, der Feuerberg, hat sich nach drei Ausbrüchen jetzt zwar wieder beruhigt, doch die Behörden warnen, es könnte jederzeit noch einen weiteren großen Ausbruch geben.

Heiße Asche überall

Rund 40.000 Menschen sind geflohen, mindestens 25 wurden getötet, Dutzende von den heißen Ascheteilen verletzt. "Die ganze Stadt ist voll von Asche", erzählt ein Mann, eine dicke Schicht hellgrauer Asche hat sich über weite Teile von Yogyakarta auf der Insel Java ausgebreitet. Die Behörden suchen auch hier weiterhin nach Überlebenden und versuchen die Bewohner der Region davon abzuhalten, zu früh in ihre Dörfer zurück zu kehren.