Kunstmesse in Essen
Contemporary Art Ruhr
In Essen hat die C.A.R., die Contemporary Art Ruhr, viele Kunstinteressierte und auch Kaufwillige in das Ruhrgebiet gelockt. Seit 2006 geht jährlich diese junge Kunstmesse über die Bühne - heuer trägt sicher auch die Kulturhauptstadt RUHR 2010 dazu bei, dass sich einerseits die Zahl der Aussteller von 100 auf 200 verdoppelt hat und dass rund 8.000 Besucher nach Essen gekommen sind.
8. April 2017, 21:58
Kulturjournal, 04.11.2010
Sie will eine demokratische Kunstmesse sein, die C.A.R., die Contemporary Art Ruhr in der Zeche Zollverein in Essen, dem von der UNESCO im Jahr 2001 ins Weltkulturerbe aufgenommenen Industriedenkmal. Demokratisch deshalb, weil jeder Teilnehmer exakt die gleiche Ausstellungsfläche zur Verfügung gestellt bekommt - Qualität statt Quantität, lautet die Devise. Eine Jury wählt jene Teilnehmer aus, die hier in den verschiedenen Hallen der Zeche Zollverein ausstellen dürfen, so Ruhr-2010-Geschäftsführer Oliver Scheytt.
Demokratisches Konzept
Die reduzierten, in Weiß gehaltenen Ausstellungsflächen in den verschiedenen Hallen kommen allerdings im Kubus der japanischen Pritzker-Preisträger Sanaa am beeindruckendsten zur Geltung. Hier treffen wir unter anderem auf Krisztina Kovács von der Galerie Várfok in Budapest, die die langjährige Geliebte von Pablo Picasso, Francoise Gilot, oder den österreichischen Künstler Sebastian Weissenbacher vertritt. Nach Essen ist die Galerie mit ganz jungen Künstlern gekommen.
"Wir mögen dieses sehr faire Konzept der Messe, dass eben jeder die gleiche Standgröße zur Verfügung hat - deshalb sind wir hier. Spannend ist auch das minimalistische Design der Kunstmesse, es wirkt sehr dynamisch und trendy - und daher dachten wir, unsere jungen Künstler passen gut in dieses Konzept", findet Kovács.
Drei Galrien aus Linz
Etwas vorsichtiger ist es die Galerie Thiele angegangen, eine von den drei hier bei der C.A.R. vertretenen österreichischen Galerien - alle drei übrigens aus Linz. Kulturhauptstadt verbindet.
Dass die Contemporary Art Ruhr heuer sozusagen Rückendeckung von der Kulturhauptstadt Ruhr 2010 bekommt, darüber ist man sich hier einig - gab es vergangenes Jahr gerade mal eine Teilnehmerin aus dem Ausland, nehmen heuer Galerien aus Paris, Los Angeles, Ungarn, Österreich, den Niederlanden und Südkorea teil. Auch wenn die Stimmung heuer mehr als positiv ist hier in der Zeche Zollverein in Essen, nächstes Jahr wird sich herausstellen, ob die Contemporary Art Ruhr ihren Platz inmitten der Kunstmessenwelt auf längere Sicht behaupten kann.