CD-Debüt mit isländischer Musik

Doris Lindner, Klavier

Ihre Musikalität wurde früh gefördert: Doris Lindner, Jahrgang 1984, die das Master-Studium in Klavier-Kammermusik 2010 an der Bruckner Privatuni Linz beendet hat und nun in Wien das Konzertfach absolviert. Im November hat sie ihre Debüt-CD "Vivirki" herausgebracht. "Intrada" widmete ihr ein Porträt.

Doris Lindner spielt Werke von J.S. Bach, F. Chopin, F. Liszt und J. Vidar.

J.S. Bach: Courante aus der Französischen Suite Nr. 6 in E-Dur; F. Chopin: Etüde op. 10/10; F. Liszt: Ballade Nr. 2 in h-Moll; J. Vidar: "Kall sat undir kletti", Erla Dóra Vogler, Mezzosopran (Ausschnitte).

"Eine Freundin meiner Mutter war Klavier-Lehrerin. Wir waren oft bei ihr und ich sah den Flügel. Dadurch bekam ich eine Beziehung zu diesem Instrument und wollte es lernen. Zunächst war es bloß als Erweiterung des Horizonts gedacht.

Begonnen habe ich mit Blockflöte und dann mit Klavier. Und bis heute bin ich beiden Instrumenten treu geblieben", berichtet Doris Lindner, gebürtige Vöcklabruckerin aus OÖ, Jahrgang 1984, über ihren Beginn.

Ihr Master-Studium in Klavierkammermusik-Vokalbegleitung und Korrepetition hat sie 2010 an der Linzer Anton Bruckner Privatuniversität Linz mit Auszeichnung abgeschlossen.

Parallel zu ihrem Studium bei Till Alexander Körber an der Bruckner-Uni begann sie 2007 mit Konzertfach Klavier an der Musik-Universität Wien bei Michael Krist. Abschließen wird sie es 2012.

Bereits 2009 hat Lindner das Master-Studium Blockflöte IGP mit den Schwerpunkten Hammerklavier und Ensemble für zwei Klaviere an der Wiener Musik-Uni mit Auszeichnung beendet.

1997 war Lindner in das Begabtenförderungsprojekt des damaligen Bruckner-Konservatoriums aufgenommen worden.

Das Radiomagazin "Intrada" widmete Doris Lindner am 12. November 2010 ein Porträt.

Erasmus-Studium in Manchester

2006/07 absolvierte Lindner einen Erasmus-Aufenthalt am "Royal Northern College of Music" in Manchester bei Peter Lawson.

Wie ein Dirigent

"Man kann sein eigener Dirigent sein, ohne ein großes Orchester zu benötigen - die zehn Finger sind die Musiker. Und die Polyphonie des Instruments ist einfach faszinierend", erläutert Lindner ihre Affinität zum Klavier.

Zeitgenössische Musik im Fokus

"Till A. Körber, mein Linzer Lehrer, ist auch Komponist. So ergab es sich, dass ich auch seine Stücke gespielt habe. Im Rahmen eines Meisterkurses hatte ich dann Unterricht bei György Kurtag. Ich spielte seine 'Splitter' op. 6 und war fasziniert von diesem Werk. Diese Erfahrungen haben mein Interesse für zeitgenössische Musik geweckt."

CD-Debüt mit "Vivirki"

Im November 2010 brachte Doris Lindner mit "Vivirki" mit der isländischen Mezzosopranistin Erla Dora Vogler ihre Debüt-CD heraus. Die Neueinspielung war davor bereits im Linzer Steinway-Haus vorgestellt worden und wurde am 15. November im Wiener Radisson Palais Hotel in Kooperation mit dem Verband Nordischer Staaten präsentiert:

"Mit Erla Dora Vogler verbindet mich eine lange musikalische Zusammenarbeit. So haben wir oft gemeinsam bei 'Live Music Now!' musiziert. Die CD enthält Volkslieder sowie zeitgenössische Werke aus Island."

Lindner, die bereits mehrfache Stipendiatin war, hat diese CD aus dem Förderstipendium der Bruckner Privatuni finanziert, das sie 2010 erhielt.

Konzert-Praxis

Seit 2004 hat Doris Lindner umfangreiche Konzert-Praxis als Solistin und als Kammermusikerin gesammelt. Heuer war sie unter anderem in "Agathes Wunderkoffer" im Wiener Musikverein, im Rahmen des "Kiwanis"-Kunstpreises im Stadttheater Gmunden, sowie bei einem Solo-Abend bei den "Heiligen Schwestern" in Linz mit Chopin, Beethoven und Eröd zu hören.

Und für 2011 sind bereits die ersten Konzerte fixiert. Darunter mit dem "Trio Frizzante", dem Ö1 Talent Marlies Gaugl als Flötistin angehört:

"Wir haben mit dem Trio eine kleine Tournee nach Pöllau, Oberschützen und Steyr geplant. Und ich wurde eingeladen, im Sommer bei den 'Junge Solisten'-Konzerten in Bad Ischl zu spielen und werde beim Internationalen Kultursommer in Rosenegg in Steyr auftreten."

Spezial-Preis bei Ibla-Bewerb 2010

Seit 1996 nahm die junge Pianistin erfolgreich an Wettbewerben teil: so war sie mehrfache Preisträgerin der "Prima la Musica"-Bewerbe, gewann den "Carl Filtsch Klavierwettbewerb" in Sibiu/Rumänien sowie das "Yamaha-Stipendium" für Holzbläser (beide 2006), und erhielt den "Peter Donohoe Prize” des "Royal Northern College of Music” in Manchester (2008).

2010 wurde sie für ihre Interpretation von György Kurtags "Splitter" mit dem Spezialpreis beim italienischen Ibla-Wettbewerb ausgezeichnet.

Konzertieren und unterrichten

Derzeit arbeitet die Musikerin vor allem an ihrem Repertoire. Wie lauten ihre Zukunftswünsche?

"Ich möchte einmal die Mozart-Klavierkonzerte spielen und vom Klavier aus dirigieren. Außerdem würde ich gerne eine Klavierklasse an einer Uni leiten. Auf jeden Fall will ich viele Konzerte geben und das Publikum mit meiner Musik begeistern", so Doris Lindner.