Vorerst nur 17 Prozent
Deripaska wieder bei Strabag
Der russische Milliardär Oleg Deripaska wird wieder Aktionär beim Baukonzern Strabag. In einem ersten Schritt kauft Deripaska 17 Prozent der Strabag-Aktien, weitere acht Prozent kann Deripaska bis Mitte 2014 erwerben. Der Oligarch hatte sich bereits 2007 mit 25 Prozent bei der Strabag eingekauft, musste die Beteiligung aber wieder abgeben.
8. April 2017, 21:58
Mittagsjournal, 08.11.2010
Beteiligung im Gegenzug
Im Gegenzug erhält die Strabag eine 26-prozentige Beteiligung am führenden russischen Straßenbaukonzern Transstroy mit einem Umsatz im Jahr 2009 von 39 Mrd. Rubel (899 Mio. Euro), der zum Deripaska-Imperium Basic Element gehört. Dafür leistet die Strabag eine Anzahlung von 70 Mio. Euro. Der endgültige Kaufpreis soll nach einer Due-Diligence des Bauunternehmens festgelegt werden.
Hoffnungsgebiet Russland
Strabag-Chef Hans-Peter Haselsteiner vertraut darauf, dass Deripaska die Vereinbarung erfüllen kann. Es sei schon in der Vergangenheit seine Zusagen eingehalten. "Und sein finanzieller Spielraum wird nach meiner Einschätzung größer", weil sich auch die Wirtschaft insgesamt erhole, so Haselsteiner. Der Strabag-Chef ist zuversichtlich, dass Deripaska wieder zu seiner alten Kraft zurückkehrt. In Russland setzt Haselsteiner große Hoffnungen: Bis 2020 könnte Russland einer der drei wichtigsten Märkte für die Strabag sein. Nach wie vor verfolge man auch die Vision einer gemeinsamen Bauholding für Russland. "Wir wollen russisch werden in Russland, und das geht nur über die Aquisition von russischen Unternehmungen." Daher sei eine Aufstockung der Transstroy-Beteiligung in den nächsten Jahren nicht auszuschließen.
Wolf bleibt Automanager
Überlegungen, dass der Ex-Magna-Manger Siegfried Wolf die Leitung dieser Bauholding übertragen bekommen könnte, weist Haselsteiner zurück. Wolf sei zwar ein geschätztes Mitglied des Aufsichtsrates, aber kein Baumensch. Er sei von Deripaska beauftragt, die Automotive-Sparte zu leiten.
Übersicht
- Industrie