Vier ausgezeichnete Projekte

Österreichischer Klimaschutzpreis 2010

Ein energieeffizientes Hotel, eine Boje als Mini-Fluss-Kraftwerk, eine Möbelbeschichtung aus Zucker und ein energiesparender Gemeinde-Verbund: das sind die Gewinner des Österreichischen Klimaschutzpreises 2010.

ORF und Umweltministerium haben auch heuer wieder den "Österreichischen Klimaschutzpreis" ausgeschrieben und nach innovativen Projekten zum Klimaschutz gesucht - in den vier Kategorien "Landwirtschaft & Gewerbe", "Industrie & Großbetriebe", "Alltag & Ideen" sowie "Regionen & öffentlicher Raum".

Die Preise wurden gestern Abend, am 8. November, bei einer großen Gala in der "Aula der Wissenschaften" mit Umweltminister Nikolaus Berlakovich und ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz verliehen.

Landwirtschaft & Gewerbe

In der Kategorie "Landwirtschaft & Gewerbe" wurde ein Hotel in Wien ausgezeichnet, das dank thermischer Sanierung, Passivhaus-Standard, Grundwasserwärmepumpe und Solaranlage innerhalb eines Jahres gleich viel Energie erzeugt, wie verbraucht. Das nächste Ziel der Hotel-Chefin Michaela Reitterer: kleine Windräder für erneuerbare Energie.

"Das ist bisher an Anrainereinsprüchen gescheitert. Ich würde mich sehr darüber freuen, weil diese Windräder nicht mit jenen in Parndorf zu vergleichen sind, sondern kleine Stadtwindränder sind", sagt Michaela Reitterer.

Alltag & Ideen

In der Kategorie "Alltag & Ideen" erhält ein Mini-Flusskraftwerk auf der Donau den Klimaschutz-Preis von ORF und Umweltministerium. Dabei gewinnt ein Boje Strom aus der FlussStrömung.

Die Boje greift laut Entwickler Fritz Mondl nicht in den Wasserhaushalt ein; sie gefährde weder Schiffe, noch Fische. Auch wenn diese Erfindung heutzutage keine Wasserkraftwerke ersetzen könne, so hofft er dennoch: "Dass dort, wo die Landschaft für Staumauern ungeeignet ist, wir Strombojen einsetzen."

Laut Entwickler "Aqua Libre" könnten mit derartigen Bojen allein in der Wachau bis zu 30.000 Haushalte mit Strom aus der Donau versorgt werden. Der erste Prototyp wurde von Dezember 2006 bis Juni 2008 in der Wachau getestet. Mit den hier gewonnenen Erfahrungen und Messwerten wurde anschließend ein zweiter Prototyp entwickelt.

Industrie & Großbetriebe

Prämiert in der Kategorie "Industrie & Großbetriebe": eine neuartige Beschichtung für Möbel aus Zucker; Melasse aus der Zuckerrübe ersetzt das Erdöl-Produkt Melamin.

Regionen & öffentlicher Raum

Und den österreichischen Klimaschutzpreis 2010 in der Kategorie "Regionen & öffentlicher Raum" gewinnt die steirische Region Welz-Gleisdorf: hier haben 17 Gemeinden binnen fünf Jahren die Treibhausgase um 25 Prozent verringert; dank Gebäudemodernisierung, Solar- und Photovoltaikanlagen und Biomasse-Nutzung.