Höchstens vier Wochen, ohne Bezahlung
"Papa-Monat" im Bundesdienst
Der Papa-Monat, oft gefordert, bisher nicht verwirklicht, soll nun zumindest für Männer im öffentlichen Dienst Realität werden. Schon ab nächstem Jahr sollen sie nach der Geburt eines Kindes bis zu vier Wochen zuhause bleiben können: freilich unbezahlt, aber mit Versicherungsschutz.
8. April 2017, 21:58
Mittagsjournal, 11.11.2010
Unbezahlt, gilt aber für Pension
Mehr Männer in Karenz, das ist das erklärte Ziel von Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek (SPÖ). Aber schon vor einer eigentlichen Karenz sollen Väter Zeit mit ihren Kindern verbringen können, vor allem gleich nach der Geburt, während die Frau noch in Mutterschutz ist. Zumindest Öffentlich Bedienstete sollen nun - ab 2011 - zwischen einer und vier Wochen Papa-Urlaub nehmen dürfen: mit Rechtsanspruch; und unter Beibehaltung der Versicherung und Anrechnung auf die Pension. Der Haken daran: bezahlt wird dieser Papa-Monat nicht.
Nur fünf Prozent in Väter-Karenz
Ministerin Heinisch-Hosek hofft, obwohl das ganze also vorerst nicht mehr als der Rechtsanspruch auf unbezahlten Urlaub sein wird, dass rund ein Drittel der Jungväter im Öffentlichen Dienst das Angebot annehmen werden, das wären etwa 1000 im Jahr. Beitragen soll der Papa-Monat auch zur höheren Akzeptanz späterer Väter-Karenz. Da steigen die Zahlen zwar stetig leicht an, tümpeln aber insgesamt noch immer im einstelligen Bereich herum: aktuell gehen knapp fünf Prozent der Väter in Karenz. In zehn Jahren sollte jeder fünfte Vater in Karenz gehen, sagt Heinisch-Hosek.
Infokampagne macht Werbung
Und damit man diesem Ziel näher kommt, startet in diesen Tagen eine Info-Kampagne mit Inseraten, Fernseh- und Kinospots, in denen für die Väterkarenz geworben wird. Ab Ende des Monats soll auch die Wirtschaft, sollen die Unternehmen diesbezüglich besonders beackert werden; nicht in allen Betrieben ist es ja bislang selbstverständlich, auch Männern die ihnen eigentlich per Gesetz zustehende Karenzzeit zu gewähren; oft drohen finanzielle Einbußen oder wird gar der Verlust des Arbeitsplatzes in Aussicht gestellt.