Burn-out und Depression

8. April 2017, 21:58

Viele Termine, hoher Druck, wenig Freizeit und vor allem: kaum Erholung. Das kann zur krankhaften und chronischen Erschöpfung führen, zu einem Burn-out. Und das kann jeden treffen, Männer und Frauen egal welcher sozialen Schicht oder Berufsgruppe - auch wenn sich das Klischee hält, dass "Ausgebranntsein" eine "Managerkrankheit" ist.

In einem Burn-Out seien oftmals Depressionen und Angststörungen enthalten, so der Mediziner Siegfried Meryn, der die ORF-Initiative "bewusst gesund" zum Thema Burn-out und Depression unterstützt.

"Das ist nicht nur eine Erkrankung der Arbeitswelt. Wir wissen, dass in Österreich jedes zehnte Kind Angsterkrankungen hat, wir wissen, dass Schüler sich genauso überfordert fühlen und durch den Dauerstress auch gefährdet sind, wir wissen, dass in Österreich, leider im Rahmen der OECD und in Europa auch, die Österreichischen Jugendlichen führend bei Suchterkrankungen sind", sagt Meryn.

Jeder kann in ein Burn-out rutschen

Als direkt von Burn-out betroffen gilt in Österreich eine halbe Million Menschen, als "gefährdet" eine weitere Millionen.

Prinzipiell kann jeder in ein Burn-out rutschen, der beruflich oder privat extrem belastet ist. Doch so wie es jeden betreffen kann, so kann auch jedem geholfen werden - so lautet die Botschaft der ORF-Initiative "bewusst gesund. Mut zum Leben".

Es gibt Wege, um seelisch ins Gleichgewicht zu kommen und Kraft zu tanken. Eine Forderung von Expertinnen und Experten seit Jahren in diesem Zusammenhang: Psychotherapie auch auf Krankenschein, denn nicht nur Medikamente können bei einem Burnout und einer Depression helfen, sondern auch therapeutische Gespräche; eine weitere Forderung lautet: mehr ambulante Therapie-Angebote.