Streichung der Basisförderung

8. April 2017, 21:58

"Nein", heißt es von Seiten des Österreichischen Wissenschaftsrats, die Politik habe während der Budget-Planungen nicht nach der Expertise des Rates gefragt. Obwohl dieser ja einst - nämlich Ende des Jahres 2003 - gegründet worden ist, um Bund und Länder in Sachen Wissenschaftspolitik federführend zu beraten.

Die Situation ist ernst, die aktuellen Budgetpläne bedeuten erhebliche Einschränkungen - insbesondere für den außeruniversitären Sektor, sagt Jürgen Mittelstraß, Vorsitzender des Österreichischen Wissenschaftsrates

"In der gegenwärtigen Situation sind wir der Meinung, dass irgendeiner tief greifenden, strukturellen Entscheidung eine Evaluation vorausgehen sollte. Das heißt, fest gestellt werden sollte, welches die besondere Leistungsfähigkeit jeder dieser kleinen Einrichtungen ist."

Sollten kleine und kleinste Forschungseinrichtungen künftig tatsächlich in die österreichischen Universitäten integriert werden, was ja ein Vorschlag des Wissenschaftsministeriums ist, würde das für die Universitäten ohne Frage weitere Kosten bedeuten. Etwa für das zusätzliche Personal, so Jürgen Mittelstraß.

"Das wird man im Einzelfall klären müssen, ob das etwas bringt. Man bezieht sich in der Regel auf eine Infrastruktur, die dann genutzt werden kann, aber wie das im Einzelnen aussieht, weiß im Moment niemand. Die Universitäten werden jedenfalls darauf achten, dass sie entsprechend entgolten werden."

Heute und morgen ist bei der Herbsttagung des Österreichischen Wissenschaftsrates unter anderem Thema, wie andere europäische Länder das Verhältnis von universitärer und außeruniversitärer Forschung gestaltet haben.