KHM lockt die lokale Bevölkerung

8. April 2017, 21:58

Durch den freien Eintritt der Unter-19-Jährigen seit Jahresbeginn konnte sie den Anteil der jungen Menschen um 40 Prozent steigern. Aber auch die Erwachsenen kamen vermehrt ins KHM - angelockt durch das Jahresticket.

Bevölkerung nimmt Angebote an

"Das Jahresticket um 29 Euro soll den Anreiz schaffen, mehrmals pro Jahr ins Museum zu kommen", so Sabine Haag. "Es ist besonders ein Angebot an die lokale Bevölkerung. Und die lokale Bevölkerung kommt - auch das ist nicht nur unsere Erfahrung, sondern diese Erfahrung machen andere Museen auch - zu den Sonderausstellungen. Wenn ich da ein interessantes Angebot stelle, kommen die Besucher vermehrt und nehmen natürlich auch das Jahresticket in Anspruch."

In Zahlen gegossen heißt das, so Haag: " Wenn sich unsere Prognosen bewahrheiten, werden wir heuer erstmals über der Sieben-Millionen-Grenze liegen."

Sieben Millionen Euro an Erlösen aus Karteneinnahmen macht ein Drittel der selbständig getätigten Einnahmen des Museums aus, die das Budget aus Bundesgeldern auffetten. Das heißt: Allen Unkenrufen zum Trotz hat sich Sabine Haag mit ihrem Konzept, vor allem die lokale Bevölkerung ins Museum zu locken, als höchst erfolgreich erwiesen.

Weitere Highlights geplant

Nächstes Jahr soll es so weitergehen mit Highlights wie "Dürer, Kranach, Holbein - Das Portrait der Dürerzeit" in der Gemäldegalerie, begleitet von dem Jan-Fabre-Zyklus "Die blaue Stunde". Die Großausstellung des Jahres wird den Titel "Wintermärchen von Brueghel bis Beuys" tragen. Hier sollen das Thema des Winters mit unterschiedlichen Fragestellungen beleuchtet werden.

Ganz offensichtlich verfolgt Sabine Haag ein neues Konzept: Sie will mehr zeitgenössische Kunst ins KHM holen. Jüngst wurde ja eine von der Künstlerin Brigitte Kowanz initiierte Schau eröffnet. Junge Kunst ins Museum zu holen, das ist ein Trend, der auch schon von der Eremitage in St. Petersburg, vom Louvre in Paris und der National Gallery in London seit einigen Jahren verfolgt wird.