Auch Unterstützung aus London

Irland schließt EU-Hilfe nicht mehr aus

Der Widerstand Irlands gegen Milliardenhilfe der EU bröckelt offenbar. Vor dem EU-Treffen in Brüssel hat Finanzminister Brian Lenihan eingeräumt, möglicherweise müsse Irland auf Unterstützung der Eurozone zurückgreifen. Auch das Nicht-Euro-Land Großbritannien würde sich an einer Irland-Hilfe beteiligen.

Mittagsjournal, 17.11.2010

Euro-Paket mit Pfund

Obwohl kein Euro-Mitglied, erwägt Großbritannien, Irland bilaterale Finanzhilfe anzubieten. Großbritanniens Finanzminister George Osborne erklärte eine mögliche Irland-Hilfe zum "nationalen Interesse", Großbritannien stehe dazu bereit. Finanzminister Josef Pröll (ÖVP) würde eine Hilfe von Großbritannien für Irland begrüßen. "Wenn am Ende des Tages Unterstützung von außerhalb des Euroraumes kommen kann, wird man wohl nicht Nein sagen", sagte Pröll am Mittwoch vor dem Treffen der EU-Finanzminister in Brüssel.

Hilfe für die Banken

Am Donnerstag beginnt Irland Gespräche mit EU, Währungsfonds und Europäischer Zentralbank, wie die Verschuldung von Irlands Banken in den Griff zu bekommen ist. Schon jetzt werden einige Krisenbanken mit Geld der Zentralbank versorgt.

Griechen-Hilfe verschoben

Der nächste Teil der EU-Hilfe für Griechenland wird um einen Monat verschoben. Die EU-Finanzminister haben beschlossen, dass die neun Milliarden Euro im Jänner ausbezahlt werden statt im Dezember. Die Finanzminister Österreichs und Deutschlands, Josef Pröll und Wolfgang Schäuble, hatten dies gefordert. Griechenland habe weniger eingenommen als geplant.