Ruttensdorfers Aktienkauf nicht korrekt?

Anklage gegen OMV-Chef wegen Insiderhandels

Die Staatsanwaltschaft erhebt Anklage gegen OMV-Chef Wolfgang Ruttensdorfer. Der Vorwurf lautet auf Insiderhandel. Es geht um einen Aktienkauf im März des Vorjahres. Ruttensdorfer weist die Vorwürfe zurück. Er habe immer korrekt gehandelt.

Nachrichten, 17.11.2010

OMV verkauft überraschend MOL-Anteile

Hintergrund der Anklage sind Vorgänge im März 2009. Am 23. März erscheint ein Interview im Nachrichtenmagazin Profil mit OMV-Chef Ruttenstorfer. Darin sagt er, die OMV werde ihren Anteil am ungarischen Energiekonzern MOL bis Jahresende halten. Nur eine Woche später verkauft die OMV ihre MOL-Anteile. Der Aktienkurs der OMV steigt daraufhin um 3,3 Prozent.

Ruttenstorfer kauft anschließend OMV-Aktien

Das Brisante daran: Ruttenstorfer kauft am selben Tag, als das Interview erscheint, OMV-Aktien in der Höhe von über 600.000 Euro. Der Vorwurf lautet also, Ruttenstorfer habe von Insiderwissen profitiert.

Ruttenstorfer heute: Vorschriftsmäßig gemeldet

Der OMV-Chef selbst weist die Vorwürfe zurück: er habe immer korrekt und den Vorschriften entsprechend gehandelt. Auch den Aktienkauf von eineinhalb Jahren habe er vorschriftsgemäß sofort gemeldet. Im übrigen müsse er die Aktien drei Jahre behalten.

Er werde sich vor Gericht verteidigen - und gehe davon aus, dass er wie geplant bis März des nächsten Jahres OMV-Chef bleiben wird.

Abendjournal, 17.11.2010

Wolfgang Ruttenstorfer im Ö1-Interview, Paul Schiefer

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