Studie über Jugendliche Außenseiter

Jugendlichen in sozialen Randlagen

Kinder und Jugendliche werden oft als Ursache von schwierigen Lebenssituationen dargestellt. Das "Institut für Jugendkulturforschung" hat erstmals Sicht und Erfahrungen von Kindern und Jugendlichen erfasst. Wie erleben sie den gesellschaftlichen Rand?

Geringes Bildungsniveau der Eltern, Geldnot oder auch kinderreiche Familien gelten unter anderem als Exklusionsrisiken, fasst Beate Großegger vom "Institut für Jugendkulturforschung" in Wien zusammen. Für die Studie wurden 42 Kinder und Jugendliche sowie deren Eltern interviewt. Ein hohes Risiko an den Rand der Gesellschaft zu geraten haben ihr zufolge Jugendliche, die die Bildungslaufbahn abbrechen.

"Teilweise sind es überforderte Jugendliche, Jugendliche, die in der Ausbildung sehr viel Stress erleben, die ausbildungsmüde reagieren. Teilweise sind es Jugendliche, die im Elternhaus nicht ausreichend unterstütz werden, die selbst Orientierungsprobleme haben und es sind natürlich massiv Jugendliche, die in Familien aufwachsen, die mit materiellem Mangel zu tun haben", sagt die Studioautorin und Leiterin des "Instituts für Jugendkulturforschung" Beate Großegger.

Bildung muss schon früh gefördert werden

Materieller Mangel, wenig Bildung - das kann ins gesellschaftliche „Aus“ führen; umgekehrt scheinen Arbeit, Schulbesuch und Ausbildung entscheidend, um in die Gesellschaft eingebunden zu sein.

Dementsprechend lauten die Schlussforderungen der Jugendkulturforschung: "Bei jenen Jugendlichen, die Drop-out sind, ist es ein gehöriges Stück Arbeit sie wieder zurück, in die Mitte der Gesellschaft, zu bringen. Da geht es einmal darum Bildungsorientierung, Qualifikationsmaßnahmen, Lebenswelten anbietet. Diese Jugendlichen sagen auch, wenn ich Nachhilfestunden gratis bekommen hätte und vielleicht ergänzend Coaching-Maßnahmen, dann wäre es mit nicht passiert, dass ich mit der Schule aufgehört hätte. All das sollte eigentlich hellhörig machen."

Grundsätzlich empfiehlt Beate Großegger: Bildung schon bei Kindern fördern - nicht nur um formale Abschlüsse zu erreichen, sondern auch Soft Skills; darüber hinaus: die Eltern weiterbilden.

Derartige Unterstützung sollte nicht einfach nur angeboten, sondern gezielt und aktiv an Menschen herangetragen werden - sei es in Parks, in den Familien. Dazu wäre mehr Zusammenarbeit von Streetwork, Sozialpädagogik, Schulen, Jugendwohlfahrt, etc. notwendig, resümiert die Jugendforscherin.

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