Das Vorweihnachtsprogramm beginnt

Oper für Kinder

Wenn am 20. November 2010 im Stadtheater Baden die Uraufführung der Kinderoper "Die schöne Wassilissa" und am 28. November Christian Kolonovits' Kinderoper "Antonia und der Reißteufel" über die Bühne der Wiener Volksoper geht, dann ist das bereits der Auftakt zum alljährlichen Vorweihnachtsprogramm an beiden Häusern, in dessen Rahmen besonders viel für Kinder geboten wird.

An der Wiener Volksoper folgen etwa das Kinderballett "Max und Moritz", die wohl typischste Weihnachtsoper "Hänsel und Gretel" und all die vielen kindergerechten Produktionen, die immer in den Spielplänen beider Häuser zu finden sind.

Kulturjournal, 18.11.2010

Das ganze Jahr Kinderangebot

Als "familienfreundlichstes Theater Wiens" bezeichnet sich die Wiener Volksoper und man kann dem nicht wiedersprechen, denn im Gegensatz zu vielen anderen Kulturinstitutionen erinnert sie sich nicht erst in der Vorweihnachtszeit an die Existenz des jungen Publikums, sondern bemüht sich das ganze Jahr hindurch, das sogenannte Publikum von morgen schon heute ans Haus zu binden. Da wurde zum Beispiel erst unlängst die DVD der Ballettproduktion "Max und Moritz" in einer Wiener Bäckerei präsentiert - vom Hausherrn persönlich, versteht sich.

Die DVD der Produktion "Antonia und der Reißteufel" gibt es übrigens seit vergangenem Jahr. Beides sind nette Gelegenheiten, Gehörtes und Gesehenes mit nach Hause zu nehmen, aber das Wichtigste bleibt doch der Besuch am Haus selbst, denn nur durch ihn wird eine Beziehung zum Haus aufgebaut.

Zahlreiche Workshops

"iPod sind wir keiner, aber dafür jeden Tag live", lautet ein Satz auf der Homepage der Wiener Volksoper, die den Jungen wieder das Liveerlebnis nahe bringen will - und das mit allen dem Haus zur Verfügung stehenden Mitteln.

"In der Volksoper Wien sorgen über 60 Musikerinnen und Musiker jeden Abend für den richtigen 'Sound' und unzählige Sängerinnen und Sänger, Tänzerinnen und Tänzer verwandeln die Bühne jeden Abend in eine wahre Wunderwelt. Und Du kannst mitten drin sein!", lädt das Haus ein.

Mitten drin können die Jungen aber nicht nur durch den Besuch von Vorstellungen sein, sondern auch beim Besuch eines der zahlreichen Workshops. Spielend, singend und bastelnd kann da eine bestimmte Produktion selbst erlebt werden, wie jüngst Antonin Dvoraks "Rusalka". In drei Stunden wird das Stück und sein Hintergrund erarbeitet, der Kontakt mit Sängern ermöglicht, die kommen, und Fragen beantworten, und die eine oder andere Arie gesungen. Kostüme werden ebenso selbst gebastelt wie im Fall "Rusalka" der Wassermännchen-Chor gesungen und am Ende auch getanzt wurde.

Großzügige Ermäßigungen

Die Kinderworkshops der vergangenen Saison waren ein so großer Erfolg, dass das Angebot erweitert wurde. Workshops gibt es nun nicht nur für die Premieren, sondern auch für etliche Wiederaufnahmen. Ein wahrer Renner ist der Orchesterworkshop - eigene Instrumente dürfen mitgebracht werden; ein Maskenbildner-Workshop ist auch schon geplant.

Leistbar ist das Ganze auch noch, denn an der Wiener Volksoper zahlen Kinder und Jugendliche unter 15 Jahren nur 25 Prozent des regulären Preises für ihre Karten. Das gilt für alle Vorstellungen des Hauses. Und vielleicht bekommt man bei der ein oder anderen Vorstellung sogar den hauseigenen Kinderchor zu hören - zwischen 7 und 12 eine Möglichkeit, aktiv mitzumachen. Und wer seine Besuche organisierter als spontan haben will, kann auf eines der zahlreichen Kinder- und Jugendabos zurückgreifen.

Auch Schulklassen bietet die Volksoper Wien eine spezielle Ermäßigung. Und bietet außerdem Probenbesuche und "backstage"-Führungen an.

Weihnachtsoper an der Bühne Baden

Neben der Wiener Volksoper gilt auch die Bühne Baden als Eldorado für Kinder. Nicht nur, weil dort auch die allseits beliebte Operette gespielt wird, in die man mit Kindern so gerne geht, sondern weil Baden seit jeher ein Haus ist, das das sogenannte Weihnachtskinderstück seit Jahrzenten pflegt.

Aus dem Märchen wurde die Weihnachtsoper - heuer gar eine Uraufführung. "Die schöne Wassilissa" lautet der Titel der Oper von Pavel Singer und Thomas Jorda nach der Vorlage des russischen Märchens "Die Froschkönigin". In dem Märchen geht es um die in einen Frosch verzauberte Wassilissa, deren Werte vom Zarensohn entdeckt werden - einem glücklichen Ende steht nichts mehr im Weg. Drum herum gibt es böse Zauberer, wilde Bären und natürlich die Hexe Baba Yaga.

Auch in Baden ist das Aufwendigste für Kinder gerade gut genug: Das betrifft Bühnenbild und Kostüme ebenso wie die Orchestrierung dieser Uraufführung. Zu hören sind unter anderem Ulrike Steinsky, Magdalena Hoffmann, Renee Rumpold, Manfred Equliuz und Thomas Weinhappl. "Die schöne Wassilissa" ist bis 19. Dezember an der Bühne Baden zu erleben.

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