NATO-Gipfel in Lissabon

Afghanistan und Raketenabwehr

In Lissabon beginnt der Gipfel der NATO. Thema ist ein neues Verteidigungskonzept. Das bestehende stammt aus dem Jahr 1999 und ist längst überholt. Es sollen auch die Weichen für den Truppenabzug aus Afghanistan gestellt werden, und schließlich will die NATO gemeinsam mit Russland eine Raketenabwehr aufbauen.

Morgenjournal, 19.11.2010

Verantwortung an die Afghanen

Die NATO stellt auf ihrem Gipfel am Freitag und Samstag die Weichen für den Abzug aus Afghanistan und den Aufbau einer gemeinsamen Raketenabwehr. Die Staats- und Regierungschefs der 28 Mitgliedsstaaten wollen das kommende Jahr als Beginn für die Übergabe der Sicherheitsverantwortung an die Afghanen festsetzen. Präsident Hamid Karzai hat bereits angekündigt, bis Ende 2014 solle die Übergabe abgeschlossen sein. Allerdings will das Bündnis auch nach 2014 in Afghanistan präsent bleiben, damit der Hindukusch nicht wieder zum Rückzugsort für Terroristen wird.

Auch Russland kommt dazu

Mit einem gemeinsamen Raketenabwehrschild will sich die NATO gegen potenzielle Angriffe aus dem Iran schützen. Streit gab es zwischen Deutschland und Frankreich bis zum Freitag darüber, ob der Raketenschild einen Abbau des Kernwaffenarsenals der NATO zulassen könnte. Während Berlin darauf pocht, lehnt Paris atomare Abrüstungsschritte weitgehend ab. Am Samstag tagt in Lissabon auch der NATO-Russland-Rat. Dabei soll über eine Einbindung Moskaus in die Raketenabwehr beraten werden.

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