Reformvorschläge des Hauptverbands

Spitzenmedizin soll leistbar bleiben

Der Präsident des Hauptverbandes der Sozialversicherungen, Hansjörg-Schelling, verteidigt seine Vorschläge für eine Reform des Gesundheitswesens. Im Morgenjournal-Interview zeigt sich Schelling zuversichtlich, damit den Stand der Spitzenmedizin aufrecht zu erhalten.

"Gemeinsam an einem neuen Gesundheitssystem arbeiten"

Der Präsident des Hauptverbandes der Sozialversicherungen, Hansjörg-Schelling, im Morgenjournal-Gespräch am 19.11.2010 mit

Gesund älter werden

Schelling spricht sich dafür aus, dass "man jetzt die Synergiepotenziale hebt und mit diesem Geld die Spitzenmedizin, aber auch neue Maßnahmen wie Prävention und Gesundheitsförderung finanziert". Damit wären auch die Folgekosten in den Griff zu bekommen, "wenn das funktioniert", so Schelling. Was man in ein Gesundheitsprogramm investiert, um das brauche man weniger bei der "Reparaturmedizin". Das Ziel sei, dass die Menschen bei guter Gesundheit älter werden. Der Zugang zu Vorsorgeuntersuchungen sei bereits frei. Ein Problem sei es aber, die "richtigen Leute" anzusprechen.

Einladung zum Dialog

Als Hauptproblem gelten die teuren Spitäler. Auch Gesundheitsminister Alois Stöger (SPÖ) hat vorgeschlagen, dass der Bund soll für die Spitäler zuständig sein. Einige Bundesländer, vor allem Niederösterreich, haben sehr ruppig reagiert. Schelling will seinen Vorstoß als "Einladung zum Dialog" auffassen. Auch die Kassen der Bundesländer seien leer. "Die Abgangsdeckung für die Krankenhäuser beträgt pro Jahr etwa 1,5 Milliarden Euro, pro Tag kommt eine Million Euro dazu." Da wäre es schon zweckmäßig, gemeinsam an einem neuen Gesundheitssystem zu arbeiten. Schelling ist sicher, dass dieser Dialog stattfinden werde. "Ich glaube, wenn man die operative Arbeit den Ländern lässt, aber die Steuerungsarbeit zum Bund gibt, dass das durchaus ein tragfähiger Kompromiss wäre." Konkrete Strukturen, etwa auch nur eine Krankenkasse für alle Länder zu schaffen, will Schelling erst diskutieren, wenn die Strategie feststeht.

Reformpapier

"Masterplan Gesundheit" nennt sich das Reformpapier der Sozialversicherung, die damit in die laufende Spitalsdiskussion einsteigt. Sie fordert die Finanzierung aus einem Topf, eine Ende des Bundesländer-Schrebergarten-Denkens, die zentrale Planung der Krankenanstalten und eine große nationale Gesundheitskonferenz, wo Nägel mit Köpfen gemacht werden sollen.