FMA begründet Vorwürfe

8. April 2017, 21:58

"Dann darf er nicht handeln"

Ohne zum konkreten Fall Stellung zunehmen, sagte Pribil im Mittagsjournal-Interview: Das Verbot des Insiderhandels unterscheide überhaupt nicht zwischen kurzfristiger Spekulation und langfristiger Veranlagung. Es stelle auch nicht auf die Realisierung des Gewinns ab. Und auch die bloße Vermeidung von Verlusten werde als Insiderhandel angesehen. Pribil kategorisch: "Wenn ein Unternehmensleiter über eine Information verfügt, dass eine Übernahme ansteht, dann darf er nicht handeln."

Schwieriger Nachweis

Insiderhandel ist für die FMA ein wachsendes Thema, allein deshalb, weil die Zahl der Transaktionen auf dem österreichischen Kapitalmarkt generell stark zugenommen hat. Und all diese Transaktionen würden auf ihre Ordnungsgemäßheit geprüft, sagt Pribil. Der Nachweis sei allerdings nicht einfach zu erbringen. Das ist für Pribil auch der Grund, warum heuer nicht mehr als vier Fälle zur Anzeige gebracht worden sind.

Ruttenstorfer wehrt sich

Die Staatsanwaltschaft Wien sieht den begründeten Verdacht, dass sich Ruttenstorfer im Zuge des Verkaufs der OMV-Anteile an den ungarischen Mineralölkonzern MOL vor eineinhalb Jahren schuldig gemacht hat. Ruttenstorfer weist die Vorwürfe zurück und wertet die Klage der Staatsanwaltschaft als schwer nachvollziehbar. Er wehrt sich auch gegen den Vorwurf der Marktmanipulation. Die Finanzmarktaufsicht FMA ist überzeugt davon, dass Ruttenstorfer damals die Marktentwicklung manipuliert hat. Ruttenstorfer hat gegen den Strafbescheid in der Höhe von zwanzigtausend Euro Berufung eingelegt.