Britische Ausnahmekünstlerin

M.I.A. im Gasometer

M.I.A., das ist Maya Arulpragasam - eine Sängerin, die mit ihren Texten schockt und durch die musikalische Verschmelzung ihres bunten kulturellen Hintergrunds überrascht. Bekannt wurde sie auch mit Songs für den Film "Slumdog Millionare". Am Dienstag, 30. November 2010 gastiert die Ausnahmekünstlerin im Wiener Gasometer.

Kultur aktuell, 30.11.2010

Auf Sri Lanka hat Maya ihre Kindheit verbracht, in den Londoner Clubs ihre Jugend, biographische Stationen, die bis heute in ihre Musik einfließen. Bereits ihr musikalisches Debüt ist von der Musikkritik in höchsten Tönen gelobt worden.

Der Song, den sie für den mehrfach preisgekrönten Film "Slumdog Millionare" komponiert hatte, wurde 2009 für den Oscar nominiert.

Eklektizismus auf höchstem Niveau

Seit Maya Arulpragasam 2005 ihr Debütalbum "Arular" herausgebracht hat, steht das Kürzel M.I.A. für musikalischen Eklektizismus auf höchstem Niveau. Denn die auf Sri Lanka groß gewordene Sängerin und Rapperin M.I.A. kreierte auf ihren bisher erschienen Alben einen Klangteppich, in dem sie Hip Hop und Elektrobeats mit Rhythmen aus der sogenannten Dritten Welt verwob.

Wie eine Frischzellenkur für die Clubmusik der westlichen Metropolen wirkten Mitte der Nullerjahre musikalische Strömungen, die aus den marginalisierten Teilen der Welt bis nach Europa und in die USA tönten. Aus Brasilien, aus Afrika, oder eben aus Sri Lanka kamen diese neuen Einflüsse, die Musikjournalisten dazu veranlasste, eine neue Kritikerschublade herauszuziehen. Von einem neuen globalen Sound war die Rede. Und M.I.A. wurde zu einer der Symbolfigur dieses Sounds.

Tochter eines tamilischen Freiheitskämpfers

Doch M.I.A.s Ruhm basiert nicht nur auf einem Musikmix, der tanzbare Beats mit einer Prise Exotik vermischt. Die 35-jährige Tochter eines tamilischen Freiheitskämpfers gilt vor allem auch als Künstlerin, die kein Blatt vor den Mund nimmt. Als couragierte Wortführerin für die Rechte marginalisierter Kulturen und Kontinente zum Beispiel.

Das hat ihr manchmal Ärger eingebracht, aber auch Aufmerksamkeit beschert. Der Musiksender MTV lehnte es etwa ab, das Video ihres Songs "Sunshower" zu spielen, weil sie darin rappte: "Ich gebe niemals auf, wie die PLO". Und erst kürzlich verbannte die Onlineplattform YouTube ihr Video "Born Free" wegen nur schwer verdaulicher Gewaltszenen, in denen der brutale Einsatz einer paramilitärischen Truppe gegen eine Minderheit gezeigt wird. Die Wiener Fangemeinde darf sich also auf ein politisch und musikalisch explosives Konzert freuen.

Service

M.I.A.