von Jura Soyfer
Der Streik der Diebe
Es herrscht Wirtschaftskrise. Die Diebe finden nichts mehr, was sie stehlen könnten. Sie beschließen zu streiken. Es wird nicht mehr eingebrochen, nichts wird gestohlen, nichts entwendet. Die Folge: Als erstes kollabiert die Sicherheitsindustrie.
8. April 2017, 21:58
... es lacht die ganze Stadt ...
Niemand braucht mehr Tresore, Schlösser oder Überwachungssysteme. Und da die Menschen ihr Geld auch nicht mehr in die Bank tragen - weil es auch aus der Küchenlade nicht gestohlen wird - krachen alsbald die Banken. Auch die Polizei muss ihre Beamten entlassen, sie haben nichts mehr zu tun. Und schließlich dümpeln die Zeitungen. Es gibt nichts mehr zu berichten. Am Ende beschließt die Polizei, aus den eigenen Reihen Diebe auszubilden, um den Streik zu brechen. Nur so kann die Wirtschaft wieder angekurbelt werden ...
Jura Soyfer, gestorben 1939 im Konzentrationslager Buchenwald, entwarf diese durchaus schlüssige Groteske 1936 oder 1937 auf der Basis einer Kurzgeschichte von Franz Paul. Ein Dreivierteljahrhundert später hat der Regisseur Götz Fritsch das Exposé für den Rundfunk bearbeitet und als Hörspiel inszeniert. Mit Helmut Berger, Wolfgang Böck, Gerti Drassl, Adi Hirschal, Johann Adam Oest und Andreas Vitasek als Erzähler. Musik: Max Nagl.
Team
Bearbeitung und Regie: Götz Fritsch, Musik: Max Nagl, Tongestaltung: Anna Kuncio, Katharina Böhm, Hannes Stern und Herta Werner-Tschaschl, mit: Andreas Vitasek, Helmut Berger, Gerti Drassl, Johann Adam Oest, Wolfgang Böck, Adi Hirschal, Boris Eder, Rainer Frieb, Harald Harth, Valentin Schreyer, Alexander Lhotzky, Simon Jaritz, Peter Strauss u.v.a., Musiker: Max Nagl, Lorenz Raab, Clemens Wenger, Herbert Pirker und Raphael Preuschl