Zahl steigt Jahr für Jahr

Hoffnungsgebiet: Touristen aus Osteuropa

Seit dem Fall des Eisernen Vorhangs steigt die Zahl der Touristen aus dem ehemaligen Ostblock von Jahr zu Jahr. Davon profitiert vor allem der österreichische Wintertourismus. Nach Angaben der Fremdenverkehrsmanager kommt derzeit jeder zehnte ausländische Tourist aus Russland bzw. Osteuropa. Nur jeder Zehnte - wie sie hinzufügen, denn auf diesen Märkten sei noch viel zu holen.

Morgenjournal, 11.12.2010

Anselm Peer

Zahlen verdoppelt

Sie kommen aus Tschechien, Ungarn und Polen: Skifahrer, Snowboarder und Langläufer aus Osteuropa - auf sie konzentriert sich die Hoffnung der österreichischen Wintertourismusbranche. Im vergangenen Jahr haben die Hotels, Pensionen und Gasthöfe knapp zwei Millionen Nächtigungen von Tschechen verbucht, mit großem Abstand folgen Ungarn, Polen und Russen.

Emanuel Lehner von der Österreich-Werbung spricht grundsätzlich von einem positiven Trend, der in der jüngeren Vergangenheit begonnen hat: "Das Wachstum war in den letzten Jahren durchwegs beeindruckend, betrachtet man generell die letzten 5 bis 10 Jahre, so haben sich die touristischen Zahlen aus diesen Ländern durchwegs verdoppelt oder teilweise verdreifacht"

Potential noch groß

Der Fachverband der Österreichischen Seilbahnen bestätigt die Entwicklung. In einer der Studien haben die Seilbahnen erhoben, wie groß der Anteil jener Osteuropäer ist, der für einen Skiurlaub in Österreich in Frage kommt. Erik Wolf von den Österreichischen Seilbahnen spricht von einem großen Potential: "Das meiste Potential an Schifahrern haben wir für die Märkte Russland, Polen und Tschechien erkannt. Jeder vierte Pole fährt Schi, 45 Prozent in Tschechien und in Russland sind es 35 Prozent".

Jeder zehnte ausländische Tourist kommt derzeit aus Osteuropa oder Russland. Man müsse sich darauf konzentrieren, diese Zahl zu erhöhen, sagt Erik Wolf von den österreichischen Seilbahnen: "Derzeit ist der Anteil des österreichischen Marktes in diesen Ländern noch sehr gering, aber das Potential ist ein sehr hohes und wir wollen mit Angeboten in den nächsten Jahren dieses Potential für Österreich erschließen".

Werbeetat erhöhen

Die Angebote sind im Grunde definiert und vielfältig: Touristen aus Polen würden sich am meisten für Skikurse interessieren. Russischen Wintertouristen könnte man mit einem Kombiangebot aus Flugticket und Liftkarte nach Österreich locken. Aber auch das beste Angebot bringt nichts, wenn die potentiellen Österreich-Touristen nichts davon wissen. Deshalb investiert die Österreich-Werbung mit allen Partnerbetrieben in Summe 13 Millionen Euro, um ausländischen Touristen Lust auf Österreich zu machen.

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