Nominierungen für den ersten österreichischen Filmpreis

Österreichs "Oscar"

Die Akademie des Österreichischen Films hat die Nominierungen für den ersten Österreichischen Filmpreis bekanntgegeben. Mit gleich sieben Nominierungen führt Benjamin Heisenbergs "Der Räuber" die Liste der Nominierten an. Statt im Rahmen der ursprünglich geplanten aber wegen Sparpaket gescheiterten Filmgala werden die Preisträger am 29. Jänner bei einer Feier im Wiener Odeon gewürdigt.

3 x 13 Nominierungen

41 programmfüllende österreichische Kinofilme, die von 1. Oktober 2009 bis 30. November 2010 regulär in den heimischen Kinos gestartet sind, wurden eingereicht. Die 140 ordentlichen Mitglieder der Akademie haben nun in 13 Preiskategorien jeweils drei Nominierte auserkoren, bis Ende Jänner sollen in einem zweiten Wahlverfahren die Gewinner ermittelt werden. Die größten Chancen hat "Der Räuber" mit sieben Nominierungen. Der Film, in dem Andreas Lust den legendären Bankräuber "Pumpgun-Ronnie" aus den 80er Jahren verkörpert, wird u.a. in den zentralen Kategorien Bester Film, Beste Regie und Bester Männlicher Darsteller bedacht.

Jeweils vierfach nominiert sind Jessica Hausners mehrfach ausgezeichnetem Spielfilm "Lourdes" und Oskar Roehlers österreichisch-deutscher Streifen "Jud Süss - Film ohne Gewissen".

Um die Ehrung als bester Film ringt neben "Der Räuber" und "Lourdes" auch Andreas Prochaskas skurrile Komödie "Die unabsichtliche Entführung der Frau Elfriede Ott". Ebenjene drei Filme sind auch in der Kategorie Bestes Drehbuch bedacht, Hausner und Heisenberg können zudem neben Regie-Duo Rainer Frimmel und Tizza Covi ("La Pivellina") auf den Preis für die Beste Regie hoffen. Zum besten Dokumentarfilm wird entweder Houchang Allahyaris "Bock for President", Sudabeh Mortezais "Im Bazar der Geschlechter" oder die deutsch-österreichische Doku "Pianomania" von Lilian Franck und Robert Cibis gekürt.

Die Nebendarstellungen

Die Kategorie "Bester Männlicher Darsteller" wird von "Jud Süss" dominiert. Im Melodram, das vor dem Hintergrund des gleichnamigen antisemitischen Propagandafilms spielt, haben sowohl Tobias Moretti als Schauspieler Ferdinand Marian als auch Moritz Bleibtreu als Joseph Goebbels die Akademie überzeugt. Ein junges Gesicht findet sich in der Kategorie der Schauspielerinnen: Magdalena Kronschläger geht mit ihrer Rolle als Prostituierte in "Tag und Nacht" gegen Barbara Romaner ("Mahler auf der Couch") und Dorka Gryllus ("Der Kameramörder") ins Rennen.