Drohnenangriffe in Grenzregion

Pakistan: USA weiten Militärschläge aus

Bei US-Raketenangriffen im Nordwesten Pakistans sind über 50 Menschen getötet worden - gleichzeitig kündigt das US-Verteidigungsministerium an, die Zahl der Drohnenangriffe zu erhöhen und verstärkt Spezialeinheiten im nahezu unkontrollierten Grenzgebiet zwischen Afghanistan und Pakistan einzusetzen.

Morgenjournal, 18.12.2010

Ziel: Taliban

Zwei Dörfer im nordwestlichen Pakistan sind von den US-Streitkräften von Afghanistan aus mit Raketen angegriffen worden - Ziel der Attacke sind Anführer aufständischer Taliban, die vom Nachbarland aus Angriffe auf in Afghanistan stationierte westliche Truppen vorbereiten und durchführen. Angaben darüber, wie viele Zivilisten bei den Angriffen getötet worden sind, liegen nicht vor.

Noch mehr Drohnenangriffe

Zahl und Umfang dieser Angriffe sollen laut US-Verteidigungsministerium ausgeweitet werden. Die Zahl der Drohnen-Einsätze hat sich mit bisher 100 Angriffen bereits heuer verdoppelt.

Dazu sollen in dem von der pakistanischen Regierung nahezu unkontrollierten Stammesgebiet auch vermehrt Spezialkommandos Aufständische gefangen nehmen oder töten.

Truppenabzug nach Flut

Darum bemüht die pakistanische Regierung ihr Gesicht wahren zu lassen, verweist US-Verteidigungsminister Robert Gates auf die verheerende Flutkatastrophe als Ursache für die Lage in dieser Region: "Das Ausmaß dieser Flut hat dazu geführt, dass Truppen aus dieser Region zum Einsatz gegen das Hochwasser abgezogen wurden."

Tatsächlich drängen die USA ihren Verbündeten Pakistan seit Jahren - auch schon vor der Flut - in dieser Region entschiedener gegen Aufständische vorzugehen.

CIA-Agent abgezogen

Für die pakistanische Regierung sind die US-Einsätze innenpolitische Heikel - sie lösen immer wieder gewaltsame anti-westliche Kundgebungen aus.

So ist gestern auch bekanntgeworden, dass die USA einen ihrer Top-CIA Agenten aus Pakistan abziehen mussten, nachdem dessen Identität - ohne das Zutun von WikiLeaks - bekannt geworden war - und Terroristen mit seiner Ermordung gedroht haben.