Die Otto-Nicolais-Oper zum Ausklang des Jubiläumsjahres
An der Volksoper sind die Weiber lustig
An der Wiener Volksoper hat die Neuinszenierung von Otto Nicolais Oper "Die lustigen Weiber von Windsor" Premiere. Damit feiert man (gerade noch rechtzeitig) den 200. Geburtstag Otto Nicolais im Jahr 2010.
8. April 2017, 21:58
Kultur aktuell, 18.12.2010
Der deutsche Komponist ist vor allem als Gründer der Wiener Philharmoniker bekannt geworden und hat mit der Oper "Die lustigen Weiber von Windsor" nach der Komödie von William Shakespeare sein bekanntestes Werk geschaffen. Regie führt der deutsche Regisseur Alfred Kirchner.
Die lustigen Weiber von Windsor - hätten es wohl ohne die Opernfassungen von Otto Nicolai und Guiseppe Verdi - kaum je auf die Spielpläne der Theaterhäuser geschafft.
In nur 14 Tagen soll Shakespeare die schwankreiche Komödie geschrieben haben, auf Drängen der englischen Königin hin, die an der Figur des dicken Ritters Sir John Falstaff in Heinrich der Vierte solchen Gefallen gefunden hat, dass sie ihn in einem eigenen Stück sehen wollte.
Verdi machte 1897 daraus seinen Falstaff - und stellte damit Otto Nicolais komisch-phantastische Oper, die 50 Jahre davor entstanden war - ein wenig in den Schatten. Zu Unrecht, wie Regisseur Alfred Kirchner meint.
Den trinkfreudigen Sir John Falstaff, der seine Wirkung bei den Frauen weit überschätzt und schließlich von zwei Damen und deren Ehemännern hereingelegt wird, singt in der Volksoperninszenierung der deutsche Bassist Lars Woldt,
Alfred Krichner weiß um die Tücken, den Staub und die Schwankhaftigkeit des Librettos. Er hat es etwas umgearbeitet und versucht in seiner Inszenierung vor allem die Poesie aber auch die Entstehungszeit des Werkes deutlich zu machen. Immerhin ist es im Revolutionsjahr 1848 entstanden.