Krisenplan für Konkursbanken

Schärfere Bankenregeln in der Schweiz

In der Schweiz wird es in Zukunft schärfere Bankenregeln geben. Ein Krisenplan soll regeln, wie eine Bank in Konkurs gehen kann, ohne volkswirtschaftlich überlebenswichtige Bereiche zu gefährden.

Abendjournal, 22.12.2010

Mehr Eigenkapital

Künftig müssen die beiden Großbanken UBS und Credit Suisse 19 Prozent Eigenkapital halten, fast doppelt so viel wie im internationalen Regelwerk Basel III vorgesehen. Dies deshalb, weil die Bilanzsummen der beiden Banken so groß sind, dass ihr Konkurs die ganze Volkswirtschaft in den Abgrund reißen würde. Sollte eine der Banken trotz dieser Maßnahmen eines Tages vor dem Aus stehen, soll ein Krisenplan regeln, wie sie in Konkurs gehen kann, ohne die volkswirtschaftlich überlebenswichtigen Bereiche zu gefährden, erklärt Finanzministerin Eveline Widmer-Schlumpf: "Also, dass man dann den systemrelevanten Teil abtrennen könnte, beispielsweise die Kundenbeziehungen weiterführen kann und die KMU weiter mit Geld versorgen kann."

Bis 2018 müssen Auflagen erfüllt sein

Sollten die Banken solchen Krisenplan nicht selbst ausarbeiten, wird er ihnen von der Finanzmarktaufsicht aufgezwungen. Die Details der neuen Vorschriften sollen erst nach der dreimonatigen Begutachtung ausgearbeitet werden, so Finanzministerin Widmer-Schlumpf: "Wir möchten eine Lösung haben die sicherstellt, dass die volkswirtschaftlichen Risiken nicht mehr bestehen, aber trotzdem auch eine Lösung, die den Finanzinstituten genügend Handlungsspielraum lässt." Die beiden Großbanken zeigen sich zuversichtlich, die schärferen Auflagen erfüllen zu können. Bis spätestens 2018 sollen sie dafür Zeit haben.