Analyse der Hirnaktivitäten
Meditation und Schmerz
Meditation entspannt, beruhigt die Hirnströme und senkt den Blutdruck. Meditation hilft auch gegen Schmerzen. Wer meditiert, kann dadurch einen Schmerzzustand erträglicher machen. Und auch im ganz normalen hektischen Alltag werden erfahrene Meditierer scheinbar weniger von Schmerzen geplagt. Forscher an der Universität von Montreal in Kanada wollte nun wissen, warum das so ist.
8. April 2017, 21:58
13 Menschen mit und 13 Menschen ohne Meditationserfahrung wurden in einen funktionellen Magnetresonanzscanner geschoben und verschiedenen Hitzestimuli ausgesetzt. Alle Testpersonen empfanden Schmerz. Doch Leute mit langer Erfahrung in Zen-Meditation hielten höhere Temperaturen aus als die Vergleichsgruppe. Auch ihre Hirnaktivität war eine andere.
Ihre Schmerzzentren registrierten zwar den Hitzestimulus, berichtet Joshua Grant von der Universität von Montreal. Doch die Areale höherer Ordnung, die überlicherweise auch durch Schmerz aktiviert werden, blieben stumm: "Diese Areale sind mit Planung, Bewertung und dem Treffen von Entscheidungen befasst.
Ihre Aktivität bei Schmerzen bedeutet vermutlich, dass die Person den Schmerz bewertet oder vielleicht mit früheren Zuständen vergleicht. Die Meditierer dürften gelernt haben, Schmerz nicht zu bewerten.", sagt Joshua Grant.
Die eigenen Gedanken, körperliche Empfindungen und äußere Reize wie etwa Lärm oder Temperatur gehen zu lassen, ohne sie zu beurteilen oder zu kategorisieren, stellt den Kern von Meditation dar. Damit werden Anfänger schon in der ersten Stunde vertraut gemacht: "Sie müssen ihre Aufmerksamkeit auf ihre Nase richten und auf die Empfindung, wenn die Luft ein- und ausgeatmet wird. Wenn man sich nur darauf konzentriert, dann ist kein Platz für Gedanken. Man kann nicht gleichzeitig ans Abendessen denken und bewusst das leise Vorbeistreichen der Luft beim Ein- und Ausatmen registrieren", erläutert Grant.
Für die Folgestudie wird Joshua Grant sich nur auf Menschen mit Meditationserfahrung konzentrieren. Er möchte herausfinden, wie deren Gehirn mit Schmerzen im meditierenden und im nicht meditierenden Zustand umgeht.