Vorgaben problemlos erfüllt

Estland wird Euro-Land

Mitten in der Schuldenkrise tritt Estland als 17. Staat der Euro-Zone bei. Zum Jahreswechsel führt das baltische Land als erster ehemaliger Sowjetstaat den Euro ein und gibt seine Krone auf. Die Regierung in Tallinn hofft, durch den Euro weitere ausländische Investoren anzulocken und den Handel zu stärken

Mittagsjournal, 31.12.2010

Vorgaben klar erfüllt

Mit großen Feiern begrüßt das offizielle Estland seine neue Währung. Sogar EU-Währungskommissar Olli Rehn sowie die Ministerpräsidenten der Nachbarländer Lettland und Litauen reisen an. Die Regierung ist stolz darauf, dass sie die Voraussetzungen für den Beitritt zur Euro-Zone souverän erfüllt. Von einem Haushaltsdefizit von nur 1,7 Prozent und Staatschulden von 7,2 Prozent vom Bruttoinlandsprodukt können die meisten Euroländer nur träumen.

Nicht alle sind optimistisch

Aber die Preise steigen und viele Esten fürchten die Schulden anderer Länder. "Das ist der denkbar schlechtesten Zeitpunkt für die Einführung des Euro. Estland ist wie die Titanic: Man sieht die Eisberge, aber man fährt weiter mit voller Geschwindigkeit", so ein Euro-Gegner. Dass es Turbulenzen gibt, leugnet Finanzminister Jurgen Ligi nicht , aber er meint: "Bei stürmischer See ist es besser im Boot zu sein als außerhalb."