Neue Bühne in Wien

Eröffnung des Stadtsaals

Wien hat eine neue Kabarettbühne. "Stadtsaal" heißt der neue Spielort, der zentrumsnah in der Mariahilferstraße Nummer 81 seine Adresse hat. Kabarettstars und aufstrebende Nachwuchskünstler sollen hier mit ihren Programmen über längere Zeit auftreten können, die Wiener Kabarettszene soll dadurch deutlich bereichert werden.

Kultur aktuell, 03.01.2011

Kabarett Niedermair, Orpheum, Vindobona oder Simpl: Wien hat eine große Kabarett-Tradition und eine Reihe an Kleinkunstbühnen vorzuweisen. Doch die bestehenden Spielstätten seien für die Stars der Szene zu klein, ist Fritz Aumayr, Co-Leiter des neuen Stadtsaals, überzeugt. Josef Hader, Andreas Vitásek und andere seien derzeit auf Gastspiele im Volks- oder Burgtheater angewiesen, die Premieren ihrer Programme würden oft im Ausland stattfinden, so Aumayr.

Eine große derartige Kabarettbühne sei jahrelang das Vindobona gewesen, sagt Aumayr, der das Vindobona wie auch die Häuser Kulisse und Spektakel einst gegründet hat. Nachdem die Bühne am Wallensteinplatz nach überzogenen Umbauplänen vor vier Jahren schließen musste - damals war Wolfgang Gratzl Geschäftsführer - sei in der Szene eine Lücke entstanden, die nun geschlossen werden soll. Kabarett aus Wien soll wieder ein Thema sein - in Österreich und international, sagt Andreas Fuderer, der seit bald zehn Jahren das Kabarett Niedermair und nun auch den "Stadtsaal" leitet.

Deutschland-Connection

Auch Gastspiele internationaler Stars soll es geben. Zu diesem Zweck haben Aumayr und Fuderer Till Hofmann an Bord geholt, der einige Kabarettbühnen in München leitet. Der äußere Rahmen scheint den großen Plänen durchaus angemessen: Mitten in Wiens größter Einkaufsmeile, der inneren Mariahilferstraße, versteckt sich in einem Innenhof jener prunkvolle Saal aus der Gründerzeit, der nun zum Stadtsaal wird.

Bis in die 1980er Jahre befand sich hier ein Hotel. Der Saal wurde lange Zeit für Bälle und Versammlungen genützt, zuletzt diente er dem Verein für Konsumenteninformation als Beratungszentrum. Da Aumayr mit einem Mitglied der Besitzerfamilie befreundet ist, sei man auf den Saal als Spielstätte gekommen. 850.000 Euro sind in die Adaption des 360 Sitzplätze zählenden Saals geflossen. Hier seien schon einige berühmte Persönlichkeiten aufgetreten, sagt Aumayr.

Zur Eröffnung am 3. Jänner 2011 treten Josef Hader und seine bayerischen Kollegen Willy Astor und Martina Schwarzmann auf, in den kommenden Tagen sind Stermann und Grissemann, Thomas Maurer und Lukas Resetarits zu sehen.

Die erste Premiere des neuen Hauses geht am 11. Jänner über die Bühne: Alfred Dorfer stellt sein Programm "bisjetzt" vor, in dem er auf sein bisheriges Schaffen zurückblickt.

Service

Stadtsaal